Hamburg. Hamburger Oberligist schießt Stadtrivalen zum Abstieg. Damit müssen sich die Freezers einen neuen Kooperationspartner suchen.

Auch zwei Tage nach dem großen Saisonfinale waren Stolz und Erleichterung im Lager der Eishockey-Oberligamänner der Crocodiles Hamburg noch immer spürbar. „Wir haben so lange daran gearbeitet, die Nummer zwei im Hamburger Eishockey zu werden. Jetzt sind wir einfach nur glücklich, dass wir das geschafft haben“, sagte Teamsprecher Nils Abraham nach dem 4:0-Heimsieg im letzten Spiel der Relegationsrunde gegen den Hamburger SV, mit dem die Farmsener am Freitagabend ihren Stadtrivalen in die Regionalliga geschossen hatten.

Welch weitreichende Folgen der erste Zu-null-Sieg der Saison haben wird, ist bislang noch nicht endgültig abzusehen. Klar ist jedoch, dass sich die Hamburg Freezers aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nach einem neuen Kooperationspartner im Amateurbereich umschauen müssen. Da die Regionalliga nicht nur leistungsmäßig zu schwach ist, sondern auch nicht unter dem Dach des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) ausgetragen wird, kann der HSV die bislang bestehende Partnerschaft im Seniorenbereich nicht mehr weiterführen.

Die Crocodiles stünden allerdings für eine stadtinterne Lösung bereit. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es Gespräche darüber geben würde. Für unseren weiteren Weg der Professionalisierung wäre eine solche Kooperation sehr hilfreich“, sagte Abraham. Freezers-Sportchef Stéphane Richer war aufgrund seiner Scoutingtour in Nordamerika für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Crocodiles hoffen auf DEL-Verstärkung

Verstärkung aus dem DEL-Kader könnten die Krokodile in der nächsten Oberligasaison wohl durchaus benötigen. Den Klassenerhalt schaffte der abgeschlagene Hauptrundenletzte nur dank einer überragenden Relegation mit 15 aus 18 möglichen Punkten. „So etwas können wir auf Dauer nicht anbieten“, sagte Abraham, „es ist klar, dass wir uns verstärken müssen.“ Allerdings haben alle Spieler aus dem aktuellen Kader die Ansage erhalten, in der kommenden Spielzeit eine neue Chance zu bekommen.

Ob Cheftrainer Vladimirs Polkovnikovs, 56, bleibt, ist unklar. Der Lette hatte nach der Hauptrunde Sven Gösch abgelöst, der mit seinem Rücktritt neue Impulse setzen wollte. „Svens Schritt war mitentscheidend für den Klassenerhalt, dafür haben wir ihm noch einmal gedankt. Wir hätten ihn nicht entlassen, es war seine Entscheidung, und die war im Rückblick richtig“, sagte Abraham.