Hamburg. Thomas Oppenheimer und Jerome Flaake brennen im Training vor dem vor dem Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg die Sicherungen durch.

Die Uhr der Anzeigetafel in der Volksbank-Arena zeigte 10.26 Uhr, als es auf dem Eis hoch her ging. Trainer Serge Aubin wollte über Zweikampfübungen für die nötige Aggressivität vor dem Nordderby der Hamburg Freezers an diesem Freitag (19.30 Uhr, Barclaycard-Arena) gegen die Grizzlys Wolfsburg sorgen, als zwei Profis kurzzeitig die Sicherungen durchbrannten.

Nachdem Thomas Oppenheimer seinen Gegenspieler Jerome Flaake mit einem harten Check zu Boden gebracht hatte, revanchierte dieser sich mit einem leichten Stockschlag in die Wade. Das wiederum brachte Oppenheimer derart in Rage, dass er Flaake mit einem Cross-Check zur Brust attackierte. Schnell trennten Mitspieler die beiden Streithähne, um Schlimmeres zu verhindern. Nach einem kurzen Wortgefecht, in das sich auch noch David Wolf und Adam Mitchell zwischenzeitlich eingemischt hatten, ging das Training für Oppenheimer weiter. Flaake brach die Einheit 13 Minuten später ab. Der 25-Jährige bekam bei dem Check einen Pferdekuss. Ob der Nationalspieler, der sich eine Oberschenkelprellung zuzog, gegen Wolfsburg auflaufen kann, ist fraglich.

Trainer Aubin wollte den Vorfall nicht zu hoch bewerten. Wie sein Vorgänger Benoît Laporte findet der 40-Jährige eine gewisse Aggressivität im Training gut. „Mich stört so etwas überhaupt nicht. Es war eine Zweikampfübung, bei der die Emotionen schon einmal hochkochen können. Das gehört dazu. Das ist schnell wieder vergessen“, sagte Aubin.

Gute Nachrichten aus dem Lazarett

Wenn die Freezers im Spiel gegen Wolfsburg, die zuletzt sieben Siege in Folge feiern konnten, ähnlich präsent sind wie im Training, dürfte sich eine biedere Leistung, wie vor zwölf Tagen beim 1:2 gegen Wolfsburg nicht wiederholen. „Die Grizzyls sind derzeit ein extrem gutes Team. Wir müssen bei und Über- und Unterzahl hellwach sein“, sagte Aubin, der gute Nachrichten aus dem Lazarett bekam. Mittelstürmer Phil Dupuis kehrt nach Knöchelblessur in den Kader zurück. Auch Adam Mitchell (Rücken) wird sein Comeback feiern.

Für ein Kuriosum sorgt die Deutsche Eishockey-Liga. Für das Derby wurde wie bereits vor zwölf Tagen mit Thomas Gemeinhardt ein Linienrichter eingeteilt, die aus der niedersächsischen Stadt kommt. Gemeinhardt war als Jugendlicher gar in einem Fanclub Mitglied, ehe er sich entschied, ins Schiedsrichterwesen zu gehen.

Vor der Saison haben alle Vereine ihr Okay gegeben, dass Konstellationen wie diese kein Problem darstellen. Die Liga begründet das Vorgehen, das in fast allen anderen Sportarten quasi undenkbar wäre, damit, dass die Linienrichter eine möglichst kurze Anreise zu den Spielen haben sollen. „Das ist mir egal. Es gibt sicher Dinge, die mich im Moment deutlich mehr interessieren“, sagte Aubin. Ob er auch nach der Partie ähnlich locker ist, hängt ganz sicher auch von der Leitung der Unparteiischen an diesem Freitag ab.