Wolf rechtfertigt seine mäßige Torquote bei den Hamburg Freezers mit einem flotten Spruch und kann sich das Lachen nicht verkneifen.

Hamburg. Es genügt derzeit ein Blick in David Wolfs Gesicht, um zu erkennen, dass sich etwas für ihn geändert hat. Das Lausbub-Lächeln blitzt deutlich häufiger hervor als in den vergangenen Wochen. Am vergangenen Sonntag konnte der Stürmer der Hamburg Freezers im Trikot der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft Selbstvertrauen tanken. In der Liga wartet der NHL-Rückkehrer bisher auf seinen Premierentreffer. Beim Deutschland-Cup in Augsburg avancierte der 26-Jährige mit zwei Treffern gegen die USA zum Matchwinner. Nach seinem ersten Tor riss er sich im Jubelrausch einen imaginären Rucksack vom Rücken und feuerte ihn ins Publikum – dachte man zumindest.

„Das war ein Affe“, sagte Wolf und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. In der Eishockey-Szene gibt es für Stürmer, die lange kein Tor erzielt haben, die Redewendung „I have a monkey on my back“, zu Deutsch: Einen Affen auf dem Rücken haben. „Dieser Affe hat mich beim Torschuss immer im letzten Moment gestört, wenn der Puck kam. Deshalb habe ich nicht getroffen. Jetzt kann der Affe wieder im Zoo ungestört in seinem Käfig leben und mich in Ruhe lassen“, scherzte Wolf, der den Schwung aus dem Nationalteam mit in den Liga-Alltag nehmen möchte.

Es ist nicht so, als würde David Wolf seit seiner Rückkehr aus Nordamerika auf dem Eis enttäuschen. Im Gegenteil: Als Unterzahlspezialist und Antreiber glänzt der bullige Linksaußen und hat maßgeblichen Anteil am Aufschwung der Hamburger. Dass ein Spieler, der in der besten Liga der Welt für die Calgary Flames gespielt hat, jedoch auch an Toren gemessen wird, ist ihm bewusst. „Ich bin aber mit meiner Leistung grundsätzlich zufrieden. Ich weiß, dass ich auch so wichtig für die Mannschaft bin, wenngleich es natürlich immer schön ist, als Stürmer Tore zu schießen“, sagte Wolf, der mit den Freezers am Freitag (19.30 Uhr, Barclaycard-Arena, 8000 Tickets verkauft) auf die Krefeld Pinguine trifft.

Aubin moniert Konzentration beim Abschluss

Vor der Länderspielpause hatten sich die Freezers mit vier Siegen in Folge in die Spitzengruppe der DEL befördert. „Es ist wichtig, gut aus der Pause zu kommen und dürfen uns nicht zurücklehnen. Die Liga ist so eng und jeder Punkt zählt. Darauf müssen wir uns einstellen. Ich werde das vor dem Krefeld-Spiel in der Kabine ansprechen und reinrufen: Seid vom Kopf her bereit“, sagte Wolf.

Nimmt man die ersten Trainingseinheiten nach der Pause als Maßstab, so ist diese Botschaft nötig. Chefcoach Serge Aubin monierte sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch die Konzentration seiner Profis bei Passübungen und Torschüssen. „Von den Beinen her war das schon ganz gut, aber der Kopf war noch nicht so ganz da. Wir müssen jetzt ein gutes Training am Donnerstag haben und Freitag dann gegen Krefeld Vollgas geben“, sagte Wolf.