Der NHL-Star Jamie Benn wird vorerst nicht mehr für die Hamburg Freezers auf das Eis gehen. Der Stürmer fliegt zurück nach Nordamerika.

Hamburg. Eishockey-Stürmer Jamie Benn wird vorerst nicht mehr für die Hamburg Freezers auf Torejagd gehen und wird bereits am Donnerstag nach Nordamerika zurückkehren. Der 23 Jahre alte Kanadier war aufgrund des NHL-Lockouts am 2. Oktober nach Deutschland gewechselt und hat für den DEL-Club in bislang 19 DEL-Spielen 20 Punkte (7 Tore/13 Vorlagen) erzielt.

„Jamie hat uns um eine Auszeit gebeten, um persönliche Dinge in Nordamerika regeln zu können“, so Sportdirektor Stéphane Richer. „Dieser Bitte sind wir nachgekommen. Natürlich ist er einer unserer Schlüsselspieler, aber private Gründe genießen für uns Priorität.” Der Sportdirektor findet lobende Worte zum Abschied: ”Jamie hat im Trikot der Hamburg Freezers herausragende Leistungen gezeigt und gerade in seinen ersten Partien Druck von den anderen Spielern genommen. Sollte der Lockout andauern oder die Saison komplett ausfallen, erwarten wir Jamie im Januar zurück in Hamburg. Vorerst geben wir ihm jetzt erst mal die Zeit die er benötigt.“

Und auch Benn zeigte seine Dankbarkeit: „Ich bin den Hamburg Freezers für die Unterstützung sehr dankbar. Überhaupt wurde ich hier in den vergangenen zwei Monaten super aufgenommen. Vor allem die Fans haben einen bleiben Eindruck bei mir hinterlassen. Ich hoffe, sie respektieren diesen Schritt. Für die nächsten Partien wünsche ich meinem Team selbstverständlich viel Erfolg und weiterhin viele Siege.“

Unterdessen wird im seit Monaten anhaltenden Tarifstreit in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL zum zweiten Mal auf die Hilfe staatlicher Mediatoren gesetzt. Nach Informationen des TV-Senders ESPN sollten die Experten am Mittwoch an den Verhandlungstisch zurückkehren. Ein erster Vermittlungsversuch von Scot Beckenbaugh und John Sweeney war Ende November nach nur zwei Tagen beendet worden.

Bill Daly gab sich vor den Gesprächen zurückhaltend. „Ich weiß nicht, ob es hilft. Aber wir werden es herausfinden“, sagte der stellvertretende NHL-Boss. Die Umstände seien „anders als in der vergangenen Woche“.

In der Nacht zum Freitag hatten die Klub-Besitzer ein neues Angebot der Spielergewerkschaft NHLPA abgelehnt. Zuvor waren in Manhattan Gespräche unter Beteiligung von nur 18 Spielern und sechs Klubbesitzern gescheitert.

Anfang dieser Woche waren alle Spiele bis zum 30. Dezember abgesagt worden, weil es weiterhin keinen neuen Tarifvertrag gibt. 526 Begegnungen sind dem Lockout bereits zum Opfer gefallen.

Die Spieler sind von den Klubs seit dem 15. September ausgesperrt. Im Streit zwischen der NHL und NHLPA geht es um die Verteilung der jährlichen Gesamteinnahmen von ursprünglich rund 3,3 Milliarden Dollar. Die Saison hätte am 10. Oktober beginnen sollen.

Mit Material von sid