Nach dem Unfall von Jules Bianchi am vergangenen Wochenende überlegt die FIA ein automatisches Bremssystem in die Software der Rennwagen zu integrieren, weil viele Fahrer in Gelb-Phasen zu schnell sind.

Sotschi. Der Internationale Automobilverband plant nach dem schweren Unfall von Jules Bianchi ein Tempolimit in entsprechenden Gefahrensituationen und -bereichen. „Es ist wahrscheinlich besser, die Entscheidung, das Tempo zu verlangsamen, den Fahrer abzunehmen“, sagte Rennleiter Charlie Whiting vom Internationalen Automobilverband FIA am Freitag bei einer Pressekonferenz in Sotschi. An diesem Sonnabend wollen sich die Verantwortlichen mit den Teamchefs über die Art und Weise der Umsetzung austauschen.

Das neue System könnte eine Art Tempolimit auf Knopfdruck sein und in entsprechenden Situationen wie der in Suzuka, als Bianchi in einen Bergungskran krachte und schwere Kopferletzungen erlitt, zum Zug kommen. „Wir dürfen nicht noch mal vor so seiner Situation stehen“, betonte Verbandschef Jean Todt, der Bianchi seit zehn Jahren gut kennt. „Als Mensch ist es für mich sehr hart. Es betrifft mich sehr“, räumte Todt ein: „Jedes einzelne Leben ist wichtig, wir müssen das Äußerste leisten.“

Die interne Untersuchung des Unfalls von Bianchi hatte ergeben, dass nicht alle Fahrer ihr Tempo an der entsprechenden Stelle, wo doppelte Gelbflaggen herrschten, gleichermaßen verlangsamt hatten. Whiting geht davon aus, dass ein entsprechendes Tempolimit an diesem Wochenende beim ersten Großen Preis von Russland noch „hoch unwahrscheinlich“ ist.

Es seien in den Autos so viele Systeme integriert, „dass es schwer ist, dafür zu sorgen, dass sie auf allen Autos richtig funktionieren“, sagte er. Von generellen Änderungen wie auch möglichen Maßnahmen zur Bergung von verunglückten Autos geht Whiting erst vom kommenden Jahr an aus.