Wien. HSV-Duo Ludwig/Walkenhorst hofft auf eine Medaille bei der Beachvolleyball-WM. Trainer Jürgen Wagner: „Einfach wird es nicht.“

Eigentlich wollten sie ein Jahr nach ihrem Olympiatriumph in Wien ihre erste WM-Medaille. Doch die Vorzeichen für Deutschlands beste Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst, die auf Rang 21 der Weltrangliste zurückgefallen sind, stehen ungünstig. Dem HSV-Duo fehlen vor der heute beginnenenden WM Spielpraxis und Wettkampfhärte. Die Rehabilitation nach Ludwigs Schulteroperation und eine bakterielle Erkrankung Walkenhorsts ließen nur wenige gemeinsame Turnierstarts zu. Ludwig: „Wir mussten manchmal mit halber Kraft spielen. Die Turniere waren nicht gut.“

„Einfach wird es nicht. Aber einfach können wir auch nicht“, meint Trainer Jürgen Wagner. „Fakt ist, dass wir zuletzt nicht optimal an der Abstimmung und der Spielfähigkeit arbeiten konnten.“ Dennoch schlagen Ludwig/Walkenhorst mit Optimismus an der Donau auf. „Die Routine kommt zurück“, sagt Ludwig (31). Ihre rechte Schlagschulter ist wieder voll belastbar. Bei Walkenhorst (27), in Topform die weltbeste Blockerin, sah das beim Turnier in Long Beach (USA) noch anders aus. „Wir werden nicht unser extrem hohes Niveau von Rio 2016 erreichen“, weiß Wagner. Eine Medaille könne niemand erwarten, sie sei aber auch nicht unmöglich.

Einige Dinge sprechen für die Hamburgerinnen

Denn es gibt einige Dinge, die beim mit einer Million Dollar dotierten WM-Turnier für die Hamburgerinnen sprechen. „Wir wissen, dass wir es schwer haben. Aber wir wissen auch, was wir können“, sagt Ludwig. „Dazu hilft uns das Spielformat mit nur einer Partie am Tag.“ Das Auftaktmatch am Freitag (15 Uhr) gegen die Außenseiter Mahassine Siad/Imane Zeroual aus Marokko wird in den Trainingsprozess eingepasst. Die weiteren Gruppenkontrahentinnen Karla Borger/Margareta Kozuch (Stuttgart/Hamburg) und das zweite HSV-Duo Nadine Glenzke/Julia Großner (Berlin) treffen gleich direkt aufeinander.

Chantal Laboureur/Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) steigen Sonnabend ins Turnier der 96 WM-Teams (Frauen und Männer) ein. Das Nationalteam ist nicht erst mit dem Sieg beim Major-Turnier in Gstaad (Schweiz) zum WM-Medaillenkandidaten gereift. Als fünftes deutsches Frauenpaar gehen die Weltranglisten-13. Victoria Bieneck/Isabel Schneider (HSV) ans Netz.

Auch Männerteam kann auf Medaille hoffen

Markus Böckermann/Lars Flüggen (ebenfalls HSV; Nr. 14 der Welt) haben als einziges deutsches WM-Männerteam mit dem Sieg bei der Generalprobe im polnischen Olsztyn auf sich aufmerksam gemacht. Läuft alles optimal, können auch sie eine Medaille holen.