Der Superstar muss eine seiner neun olympischen Goldmedaillen zurückgeben. Jamaikanische 4x100m-Staffel nachträglich disqualifiziert.

Sprint-Superstar Usain Bolt ist wegen einer positiven Dopingprobe seines Staffel-Kollegen Nesta Carter sein "Triple-Triple" los. Wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Mittwoch mitteilte, muss die jamaikanische 4x100-m-Staffel ihre Goldmedaille der Olympischen Spiele von Peking 2008 abgegeben. Das war das Ergebnis von Nachanalysen der Proben. Der Titel wird stattdessen an Trinidad und Tobago gehen.

Teamkollege gedopt

Usain Bolt ist damit "nur" noch achtmaliger Olympiasieger. Jamaika hatte in Peking in Weltrekordzeit Gold gewonnen, Zweiter wurde das Team aus Trinidad und Tobago. Das deutsche Quartett mit Tobias Unger, Till Helmke, Alexander Kossenow und Martin Keller rückt auf Platz vier vor. Als "Triple-Triple" wurden Bolts Olympiasiege über 100 m, 200 m und in der Staffel in Peking, London sowie Rio de Janeiro benannt.

Stimulans Methylhexanamin

Bei Nachttests wurde bei Carter, der schon länger unter Verdacht stand, das Stimulans Methylhexanamin gefunden. Der 31-jährige Carter hatte mit Jamaika auch Olympia-Gold in London 2012 gewonnen und wurde zudem 2011, 2013 und 2015 Staffel-Weltmeister.

In der besagten jamaikanischer Peking-Staffel lief neben Carter und Bolt auch Ex-Weltrekordler Asafa Powell. Dieser war 2013 positiv auf ein anderes Stimulans getestet und zunächst 18 Monate gesperrt worden, musste aber letztlich nur sechs Monate aussetzen. Methylhexanamin war 2014 bei den Winterspielen in Sotschi auch bei Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle gefunden worden.

Auch die russische Dreispringerin Tatjana Lebedewa muss ihre Silbermedaille von Peking wegen eines positiven Nachtests hergeben.