Melbourne. Sang- und klanglos ist die Weltranglisten-Erste aus Kiel bei den Australian Open ausgeschieden. Kritik hagelte es von Boris Becker.

Favoritensterben in Melbourne. Nachdem völlig überraschend bei den Herren der Weltranglisten-Erste Andy Murray gegen Mischa Zverev verlor, musste sich direkt im Anschluss in der Rod Laver Arena auch die Kielerin Angelique Kerber geschlagen geben. Die Titelverteidigerin ist bei den Australian Open im Achtelfinale überraschend ausgeschieden. Die Tennis-Weltranglisten-Erste verlor am Sonntag in Melbourne 2:6, 3:6 gegen die Amerikanerin Coco Vandeweghe, die nur die Nummer 35 der Welt ist.

Damit ist im Viertelfinale von den deutschen Startern nur noch Mischa Zverev dabei. Der Hamburger warf überraschend den Weltranglisten-Ersten Andy Murray aus dem Turnier und trifft am Dienstag auf den Schweizer Roger Federer.

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Kerber selbstkritisch

„Es war nicht mein Tag und nicht mein Match. Es gibt Tage wie heute, da muss man durch. Ich werde versuchen, das schnell zu vergessen“, sagte Kerber und konnte trotz der Enttäuschung anderthalb Stunden nach Mitternacht sogar schon lächeln. Nach der weitgehend schwachen Leistung war die Kielerin rasch aus der nur noch mäßig besetzten Rod-Laver-Arena verschwunden - wo sie vor einem Jahr mit dem glanzvollen Finalsieg gegen Serena Williams ihren gefeierten Durchbruch unter dem gleißenden Flutlicht gefeiert hatte.

Überraschend ausgeschieden: Angelique Kerber
Überraschend ausgeschieden: Angelique Kerber © Reuters/Thomas Peter

Recht erklären konnte sie die nur 68-minütige Vorstellung nicht: „Man kann nicht zwei Wochen lang sein bestes Tennis spielen. Ich habe schon am Anfang gemerkt, dass ich nicht so den Rhythmus gefunden habe.“ Den Rhythmus des Vorjahres fand die gestrauchelte Titelverteidigerin allerdings nicht allzu oft in ihren vier diesjährigen Partien. Dass dies am gestiegenen Druck gelegen haben könnte, mochte Kerber so nicht sagen. „Ich muss ein bisschen darüber nachdenken, was in den vergangenen Wochen passiert ist“, meinte sie.

Becker: Kein Aufbäumen erkannt

„Sie kam nie wirklich ins Spiel. Sie hat schlecht angefangen. Ein Fünkchen Hoffnung war Anfang des zweiten Satzes. Man hat bei Kerber nie erkannt, dass sie wirklich daran glaubt. Auch das letzte Aufbäumen war nicht da. Das hat mir ein bisschen gefehlt“, befand Boris Becker im TV-Sender Eurosport über den Auftritt von Kerber gegen die druckvoll spielende Vandeweghe. Eine 3:1-Führung im zweiten Satz war schnell dahin, beim ersten Matchball segelte ein Return von Kerber in hohem Bogen ins Aus.