Hamburg. Dank einer verrückten Aufholjagd haben die Hamburg Freezers gegen München den dritten Sieg in Serie geschafft.

Für Maximilian Franzreb war es ein ereignisreicher Freitagabend, der ein Happy End erleben sollte. Der 19 Jahre alte Torhüter erlebte beim 5:4 (0:3, 2:0, 3:1) gegen Red Bull München ein Wechselbad der Gefühle. Nach acht Minuten und drei Gegentoren wurde der Shootingstar, der in der vergangenen Woche mit spektakulären Paraden die Siege gegen Wolfsburg und Ingolstadt ermöglicht hatte, gegen die Bayern ausgewechselt. Kapitän Christoph Schubert bewies ein feines Gespür und tröstete Franzreb, für den der wiedergenesene Cal Heeter sein Heimdebüt im Freezers-Trikot feierte, nach dessen Auswechslung. Wohl auch, weil Schubert ganz genau wusste, dass die Feldspieler ihren Youngster, der bei allen drei Gegentreffern schuldlos war, im ersten Drittel häufig im Stich ließen.

Nachdem die biederen und unin­spirierten Hamburger zwanzig Minuten lang wie der sichere Verlierer aussahen, brannten die Freezers ab dem Mittelabschnitt ein wahres Feuerwerk ab. Mit deutlich aggressiverer Körpersprache und Zielstrebigkeit drängten die Gastgeber den Meisterkandidaten aus München ins eigene Drittel und kreierten eine Reihe guter Torchancen.

Allen voran der gebürtige Bayer Nico Krämmer stemmte sich mit Vehemenz gegen die Niederlage. Zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere erzielte der 23 Jahre alte Nationalspieler einen Hattrick in der Deutschen Eishockey-Liga. Zudem bereitete Krämmer das zwischenzeitliche 2:3 durch Marty Sertich mit einem Traumpass mustergültig vor. „Das war ein toller Tag für mich. Wir haben Maxi Franzreb acht Minuten im Stich gelassen. Die 52 Minuten danach waren super für das Team, und ich hoffe, wir können darauf aufbauen“, sagt Krämmer.

„Freezers geben niemals auf“, skandierten die Zuschauer, denen ein Spektakel geboten wurde. In der Schlussphase lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, bei dem Thomas Oppenheimer letztlich dafür sorgte, dass die leidenschaftlich kämpfenden Freezers, die am Sonntag (14.30 Uhr, Barclaycard-Arena) gegen Augsburg antreten, den dritten Sieg in Folge feierten.

Tore: 0:1 (2:40) Söderholm (Boyle, Jaffray) 5-4, 0:2 (5:50) Kettemer (Regehr), 0:3 (7:36) Samson (Ramoser, St-Denis, 1:3 (21:24) Krämmer (Dupuis, Oppenheimer ) 5-3, 2:3 (27:19) Sertich (Krämmer, Flaake), 3:3 (41:44) Krämmer (Jakobsen, Davies), 4:3 (42:17) Krämmer (Jakobsen, Schubert), 4:4 (47:04) Samson (Dehner, Regehr), 5:4 (49:31) Oppenheimer (Sullivan, Liwing). Strafminuten: 8/12. Schiedsrichter: Bauer/Haupt (Nürnberg/Kempten). Zusch.: 8237.