Hamburg. Abendblatt-Leser fragten, Experten aus Politik, Verwaltung und Sport antworteten: Der erste Runde Tisch zum Thema Olympia in Hamburg.

Abendblatt-Leser fragten, Experten aus Politik, Verwaltung und Sport antworteten: Der erste Runde Tisch zum Thema Olympia in Hamburg fand am Donnerstagnachmittag statt. Ein Thema der Debatten-Runde der Olympia-Initiative „Feuer und Flamme“ war die Finanzierung Olympischer Spiele. „Die Bürger werden im Herbst ein Bild über die Kosten haben“, sagte Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter am Donnerstag. Dann sollen erste Kostenschätzungen vorliegen, die mit Zuschlägen und unter Berücksichtigung der Inflation berechnet würden. Immobilienunternehmer, Architekten, Wissenschaftler, Sportler und Studentenvertreter tauschten sich in der Debatte teils kontrovers über die Auswirkungen von Olympia aus.

Für einen anderen Ansatz als die Frage „Was kostet Olympia?“ plädierte der Hamburger Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Maenning: „Wir müssen uns ein Budget geben, das wir maximal ausgeben wollen.“ So lange dies und die Ambitionen der Stadt nicht klar seien, werde es schwierig, zu überzeugen. „Das eigentliche kulturelle Erbe müssen die Spiele an sich sein.“ Es sei ein falsches Verständnis, wenn der Fokus auf die Stadtentwicklung gelegt werde, ergänzte der frühere Ruder-Olympiasieger.

Olympia-Botschafter Alexander Otto sprach sich für eine transparente Kosten-Nutzen-Rechnung aus. „Wir brauchen Olympia nicht um jeden Preis, sondern wir müssen einen Weg für Hamburg finden“, ergänzte er. Ein Stadion für eine Milliarde Euro „passt nicht zu uns“. Der Studentenvertreter vom AStA der Hafencity-Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung, Benedikt Schroeter, ist von Kostenschätzungen nicht überzeugt - „weil es Nachträge geben wird“.

Die Stadt plant einen neuen Stadtteil „Olympic-City“ mit drei zentralen Sportstätten auf der Elbinsel Kleiner Grasbrook. Hamburgs Bürger stimmen am 29. November darüber ab, ob sie Olympische Spiele 2024 in der Stadt haben wollen oder nicht.