München. “Keiner hat ihm die Schuld an der Niederlage in Porto gegeben“, sagte der Europameister von 1996 vor dem Bundesligaspiel bei 1899 Hoffenheim bei Sky.

Sportvorstand Matthias Sammer vom Fußball-Rekordmeister Bayern München hat am Sonnabend der Darstellung von Ex-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt widersprochen, wonach diesem von Vereinsseite die Schuld für die 1:3-Pleite beim FC Porto in der Champions League am vergangenen Mittwoch gegeben worden sei.

"Keiner hat ihm die Schuld an der Niederlage in Porto gegeben", sagte der Europameister von 1996 vor dem Bundesligaspiel bei 1899 Hoffenheim bei Sky. Müller-Wohlfahrt hatte am Donnerstag in einer Presseerklärung allerdings behauptet, der medizinischen Abteilung des FC Bayern unter seiner Führung sei die Schuld in die Schuhe geschoben worden.

Allerdings bemühte sich Sammer, das Thema nicht weiter hochzukochen. "Ich habe Verständnis für die Fragen, doch es ist am Freitag alles gesagt worden. Daher muss man nun nicht zusätzlich versuchen, Dinge zu interpretieren oder hochzuspielen. Es ist die Entscheidung von Müller-Wohlfahrt gewesen. Wir haben es zur Kenntnis genommen und es bedauert. Es ist alles dazu gesagt", sagte er am Sky-Mikrofon.

Hintergründe zur Affäre Müller-Wohlfahrt

Der Kommentar von Abendblatt-Sportchef Peter Wenig

Für den FC Bayern "ist es eine Stilfrage, in solchen Situationen die Dinge kurz und prägnant zu beantworten", so Sammer. Man könne sicherlich viel darüber sprechen, "aber ich bitte um Verständnis für unsere Vorgehensweise. Das muss man nicht gut finden, aber man muss es akzeptieren", betonte der ehemalige DFB-Sportdirektor.

Sammer versuchte, die derzeitige Situation beim Titelverteidiger gelassen darzustellen: "Ich weiß, dass Bayern lange vorneweg gerannt ist. Nun glaubt man, einen Ansatzpunkt zu haben, um Dinge zu dramatisieren. Doch da würde ich mir mehr Sachlichkeit wünschen. Wir haben eine glänzende Ausgangsposition. Wir müssen jetzt aber die Ärmel hochkrempeln und kämpfen. Doch es ist nichts Dramatisches passiert."