Nach dem Rücktritt des Bayern-Docs äußert sich Trainer Pep Guardiola zu dem überraschenden Schritt und auch seine eigene Zukunft.

Der Trainer des FC Bayern München, Pep Guardiola, hat auf der Pressekonferenz vor dem Spiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters in der Bundesliga bei der TSG Hoffenheim (Sonnabend, 15.30 Uhr) nahezu jede Frage zum Rücktritt von Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt von sich gewiesen. Dennoch äußerte sich der Trainer kurz zu dem überraschenden Schritt der Vereinsikone. Auch zu seiner Zukunft in München verlor der Spanier ein paar Worte.

Das Medieninteresse an der Pressekonferenz war groß. Viele Pressevertreter hatten gehofft, nähere Informationen zum Rücktritt von Müller-Wohlfahrt zu bekommen. Sie wurden enttäuscht. Zu Beginn verlas Pressesprecher Markus Hörwick eine Erklärung des Vereins. Dort wurde der Rücktritt des Arztes "bedauert". Zuletzt war mehrfach über Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Trainer und dem Mediziner berichtet worden.

Die Vermutungen, dass dem Rücktritt ein Streit vorausging, wollte Guardiola nicht bestätigen. Der Trainer hielt den Schritt Müller-Wohlfahrts für einen persönlichen Entschluss: „Es war seine Entscheidung“, sagte der Coach. „Ich habe großen Respekt, ich kann diese Entscheidung nur respektieren“, kommentierte er weiter.

Als Grund für seinen Rücktritt hatte Müller-Wohlfahrt Differenzen mit dem Klub angeführt. Er könne nicht akzeptieren, teilte der 72-Jährige mit, dass er und sein Stab für die 1:3-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Porto am Mittwoch verantwortlich gemacht worden seien.

Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag mitteilte, werde vorerst der Orthopäde und Unfallchirurg Volker Braun die Mannschaft bei den Spielen betreuen. Dieser war bisher für die zweite Mannschaft der Münchner tätig. Der Verein dankte Müller-Wohlfahrt für „erstklassige Arbeit“ in den vergangenen Jahren.

Pep mit Treueschwur

Das Thema war damit auf der PK aber erledigt, zumindest von Seiten des Vereins. Mehrere Nachfragen, ob sich die Situation des Vereins durch den Rücktritt nun verschlimmere, wies Guardiola zurück. Auch auf die Frage, ob die Unruhe im Verein ihn in seiner Entscheidung zur Zukunft beeinflussen würde, verneinte Guardiola und überraschte mit einem Statement: "Ich bin sehr zufrieden hier mit diesen Spielern und will mehr denn je kämpfen - und natürlich: Ich will nächstes Jahr hier bleiben", sagte Guardiola. Der 44-Jährige hat bei den Bayern noch einen Vertrag bis 2016.

Die Bilder der CL-Viertelfinal-Hinspiele

Manuel Neuer bekommt die Gelbe Karte nach einer Notbremse
Manuel Neuer bekommt die Gelbe Karte nach einer Notbremse © Sven Hoppe/dpa
Reals James Rodriguez (r.) verpasste nur knapp die Führung
Reals James Rodriguez (r.) verpasste nur knapp die Führung © AFP | GERARD JULIEN
Mario Mandzukic (r.) versuchte den pfeilschnellen Raphael Varane zu stoppen
Mario Mandzukic (r.) versuchte den pfeilschnellen Raphael Varane zu stoppen © dpa | Kiko Huesca
Volle Leidenschaft beim Viertelfinal-Hinspiel zwischen Real und Atletico
Volle Leidenschaft beim Viertelfinal-Hinspiel zwischen Real und Atletico © REUTERS | Juan Medina
Der Freistoß von Cristiano Ronaldo blieb in der Mauer hängen
Der Freistoß von Cristiano Ronaldo blieb in der Mauer hängen © REUTERS | Paul Hanna
Mario Mandzukic hatte in der ersten Hälfte kaum Szenen
Mario Mandzukic hatte in der ersten Hälfte kaum Szenen © AFP | DANI POZO
Cristiano Ronaldo (l.) verschaffte sich Platz
Cristiano Ronaldo (l.) verschaffte sich Platz © AP | Daniel Ochoa de Olza
Alvaro Morata (l.) artistisch gegen Layvin Kurzawa
Alvaro Morata (l.) artistisch gegen Layvin Kurzawa © AFP | GIUSEPPE CACACE
Eng dran: Alessandro Matri (r.) und Layvin Kurzawa
Eng dran: Alessandro Matri (r.) und Layvin Kurzawa © Getty Images | Marco Luzzani
Arturo Vidal sorgte für das 1:0
Arturo Vidal sorgte für das 1:0 © Getty Images | Marco Luzzani
Der Chilene traf per Strafstoß
Der Chilene traf per Strafstoß © dpa | Di Marco
Juventus hat einen großen Schritt Richtung Halbfinale gemacht
Juventus hat einen großen Schritt Richtung Halbfinale gemacht © AP | Antonio Calanni
Carlos Tevez zeigte nach dem Spiel seinen tätowierten Rücken
Carlos Tevez zeigte nach dem Spiel seinen tätowierten Rücken © REUTERS | Stefano Rellandini
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Unterdessen reist die Verletzungsserie beim Rekordmeister nicht ab. Kapitän Philipp Lahm wird nicht mit nach Hoffenheim fahren. Der 31 Jahre alte Fußball-Weltmeister falle mit einer Magen-Darm-Erkrankung am Sonnabend aus, sagte Trainer Pep Guardiola am Freitag. Die zuletzt ebenfalls angeschlagenen Mario Götze und Xabi Alonso stünden dagegen wohl für die Partie bereit, erklärte der Coach. Neben Lahm muss der FCB voraussichtlich auch auf Arjen Robben, Franck Ribéry, Javi Martínez, David Alaba, Medhi Benatia und Bastian Schweinsteiger verzichten. Letzterer soll nach Bayern-Angaben aber in Kürze wieder ins Training einsteigen.

Der Liveticker zum Nachlesen:

12:27 Uhr: Die PK ist beendet. Fragen zu Müller-Wohlfahrt wurden fast alle abgewiesen.

12:22 Uhr: Neben Lahm fehlen Arjen Robben, Franck Ribéry, Bastian Schweinsteiger, David Alaba, Medhi Benatia und Javi Martínez wegen verschiedener Verletzungen.

12:20 Uhr: "Ich sehr zufrieden hier mit den Spielern. Ich will mehr als je zuvor. Ich will nächstes Jahr hier bleiben", sagte Guardiola auf die Frage, ob die Unruhen Auswirkungen auf seine Zukunft haben werden.

12:18 Uhr: Lahm wird in Hoffenheim nicht dabei sein, er habe eine Magen-Darm-Erkrankung. Götze und Alonso werden dagegen wohl dabei sein. Ribery dagegen wird ebenfalls nicht mit nach Hoffenheim fahren.

12:15 Uhr: "Wenn wir verlieren, dann ist das meine Verantwortung. Nicht von den Spielern oder dem Arzt. Wenn Spielern sich verletzen, dann passiert das. Ich habe keine Zeit zu lamentieren."

12:13 Uhr: Der komplette Kader ist die erste Mannschaft, antwortete Guardiola auf die Frage ob in Hoffenheim die zweite Mannschaft spielen wird. Ich will kämpfen mit den Spielern, die hier sind."

12:11 Uhr: Die Problematik mit den verletzten Spielern habe sich durch den Rücktritt von Müller-Wohlfahrt nicht verschärft. Das Problem sei auch zuvor schon dagewesen. Die Belastung sei sehr hoch. "Wir können nicht lamentieren", so Guardiola.

12:09 Uhr: Pep Guardiola auf die Frage, was er für eine Reaktion gegen Hoffenheim und im Rückspiel gegen Porto erwartet. "Die Spieler sind meine Helden". Die Mannschaft werde gegen Porto zurückommen. "Es wird schwer, aber wir werden es am Dienstag probieren". Sein Kopf sei derzeit aber bei Hoffenheim, so Guardiola.

12:07 Uhr: Pep: ich habe großen Respekt. Das war seine Entscheidung. Ich kann diese Entscheidung nur respektieren.

12:07 Uhr: Die Frage: Was dazwischen vorgefallen ist.

12:06 Uhr: Eine Anfrage zum Thema Müller-Wohlfahrt wird abgewimmelt. Eine Frage wird nun doch genehmigt.

12:05 Uhr: "Der FC Bayern wird zeitnahe eine Nachfolge suchen Volker Braun, der bereits im Verein angestellt ist, den Verein bei Spielen begleiten."

12 Uhr: Die PK beginnt mit einem Vereinsstatement zu Müller-Wohlfart. "Wir bedauern es sehr und wollen uns bei Müller-Wohlfahrt und seinem Team ausdrücklich bedanken."

11:38 Uhr: Der FC Bayern München hat den Rücktritt von Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt zur Kenntnis genommen und will „zeitnah“ eine Entscheidung über die Nachfolge treffen. Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag mitteilte, werde vorerst der Orthopäde und Unfallchirurg Volker Braun die Mannschaft bei den Spielen betreuen. Dieser war bisher für die zweite Mannschaft der Münchner tätig. Der Verein dankte Müller-Wohlfahrt für „erstklassige Arbeit“ in den vergangenen Jahren. Der 72-Jährige hatte am Donnerstagabend überraschend verkündet, den Rekordmeister nach knapp vier Jahrzehnten wegen eines Zerwürfnisses zu verlassen.

Scholes: Guardiola übernimmt ManCity

10:56 Uhr: Der frühere englische Fußball-Nationalspieler Paul Scholes hat die Spekulationen um einen möglichen Wechsel von Trainer Pep Guardiola zu Manchester City angeheizt. „Alles, was ich in Manchester höre, deutet darauf hin, dass Pep Guardiola den Job annehmen wird - wenn sein Vertrag bei Bayern München in einem Jahr ausläuft“, schrieb Scholes in seiner Kolumne für die Tageszeitung Independent.

Der FC Bayern hat Gespräche über eine mögliche Ausdehnung der Zusammenarbeit mit dem Spanier (44) über 2016 hinaus in den Sommer vertagt. Guardiola gilt seit geraumer Zeit als Wunschcoach der Citizens, deren Teammanager Manuel Pellegrini nach einer enttäuschenden Saison vor dem Aus steht. Als aussichtsreichster Nachfolgekandidat gilt britischen Medien zufolge Nachwuchscoach Patrick Vieira, der 2016 an Guardiola übergeben könnte. Dessen Wegbegleiter aus seiner Zeit beim FC Barcelona, Ferran Soriano und Txiki Begiristain, führen City als Vorstandschef und Sportdirektor.

Den Klub zu einer Größe im europäischen Fußball zu machen wäre laut Scholes für Guardiola die bislang größte Herausforderung. „Aber Guardiola ist ohnehin keiner für die einfachen Jobs“, schrieb Scholes, „er macht den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Team.“ Die Premier League, meinte Scholes weiter, würde von Guardiola profitieren - wie auch von Jürgen Klopp. Der scheidende Dortmund-Coach wäre auf der Insel „ohne Zweifel ein Erfolg. Er hat die Persönlichkeit, um es hier zu schaffen“, schrieb Scholes. (sid/dpa)