Bei der Champions Trophy in Mönchengladbach unterlag der Hockey-Nationalspieler am Dienstag mit Deutschland 2:3 gegen Spanien.

Mönchengladbach. Die deutschen Hockeyherren müssen bei der Champions Trophy im eigenen Land um den Finaleinzug bangen. Gegen Spanien gab es gestern Abend vor 4000 Fans ein 2:3. Es war die erste Niederlage im dritten Spiel. Für die optisch überlegene, aber abschlussschwache Auswahl von Bundestrainer Markus Weise trafen UHC-Angreifer Florian Fuchs zum 1:2 (64.) und der Kölner Christopher Zeller (69., Strafecke) zum 2:3.

Im Mittelfeld verrichtete ein Akteur seinen Dienst, dessen Wichtigkeit zumeist nur auffällt, wenn er nicht mitspielt. Oliver Korn, 26, ist einer der Spieler, der für andere läuft und sie glänzen lässt, ohne selbst im Rampenlicht zu stehen. "Er ist ein vorbildlicher Athlet, der defensiv und offensiv stark ist. Er ist torgefährlich, hat eine sehr gute Ballbehandlung und kann jede Mannschaft der Welt verstärken", sagt Weise.

Was für ein Glück ist es da für den Uhlenhorster HC, dass Korn sich im Sommer für einen Wechsel vom Düsseldorfer HC nach Hamburg entschieden hat. Da seine Freundin Nora Giese, eine gebürtige Kielerin, ihr Medizinstudium in Hamburg fortführen möchte und deshalb zum UHC wechseln wird, entschloss sich der gebürtige Düsseldorfer, sie zu begleiten. "Es ist gut für mich, mal aus Düsseldorf rauszukommen", sagt der Sportwissenschaftler, der sein Studium in Köln beendet hat.

Der UHC sei sein erster Ansprechpartner gewesen, nicht nur weil der Klub als deutscher Vizemeister und Gewinner der Euro Hockey League sportlich eine Topadresse darstellt. "Es ist schön, um Titel spielen zu können. Aber der UHC setzt wie mein Heimatklub DHC auf die eigene Jugend. Das ist eine Philosophie, die ich mag, weil das Familiäre im Vordergrund steht", sagt Korn.

Tatsächlich sind Zugänge von außerhalb bei den "Uhlen" eher die Ausnahme. Korn ist sich deshalb seiner besonderen Verantwortung bewusst: "Ich bin mit 26 Jahren einer der Älteren im Team, und aufgrund meiner Erfahrung erwarten der Klub und ich selbst, dass ich eine Führungsrolle einnehme."

Er wolle nicht der Opa sein, der sich um die Kleinen kümmert, sagt er weiter. "Ich weiß, dass ich mir meine Position in dieser starken Mannschaft erst einmal erarbeiten muss." Im Juni war der passionierte Golfer, der mit seiner Freundin Ende August eine Wohnung in Winterhude bezieht, live in Düsseldorf dabei, als der UHC das Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Rot-Weiß Köln verlor. "Da habe ich gedacht, dass ich gern helfen möchte, dass wir solche engen Spiele in Zukunft gewinnen", sagt er. Insgeheim war er jedoch nicht allzu traurig über die Pleite. "So ist das Team zusammengeblieben, weil es mit dem Meistertitel weiter ein großes Ziel gibt. Wenn der UHC das Double geholt hätte, wären wohl einige Spieler gegangen", sagt der Fortuna-Düsseldorf-Fan.

In diesen Tagen interessiert Korn die Zukunft in Hamburg nur wenig. Er will mithelfen, dass die deutsche Mannschaft mit dem Gewinn der Champions Trophy Werbung für die EM im August 2011 machen kann, die an gleicher Stelle stattfindet. "Die Champions Trophy ist ein großartiges Turnier, weil man sich innerhalb einer Woche mit den fünf weltbesten Teams messen kann. Das bringt jeden Spieler weiter", sagt er. Morgen (20 Uhr) wartet mit Weltmeister Australien der Titelverteidiger, der Deutschland zuletzt in zwei Finals schlagen konnte. "Revanchegedanken habe ich keine. Ich will gegen jeden gewinnen", sagt Korn. Dafür wird er hart arbeiten. Wie in jedem Spiel.

Weitere Ergebnisse: Australien - England 3:2, Neuseeland - Niederlande 3:1