Wer nicht kicken kann, tritt nach. So kontert Felix Magath die hämischen Kommentare nach seiner Entlassung beim FC Fulham. Ein Unterstützer schwört sogar auf die Bibel.

Hamburg/London. Erst die Pleiten, dann die Häme, nun der Käse: Felix Magath hat sich wenige Tage nach seiner Entlassung als Teammanager des englischen Fußball-Zweitligisten FC Fulham gegen die Käse-Gerüchte zur Wehr gesetzt. „Diese ,Käse-Geschichte' des Spielers Hangeland ist Käse wie Quatsch. Ich würde doch einem Mediziner niemals vorschreiben, was er zu tun hat“, schrieb Magath, 61, auf seiner Facebook-Seite: „Ich habe dem Spieler bei einer Entzündung im Knie lediglich geraten, es zusätzlich mit dem alten Hausrezept Quark zu versuchen.“

Englischen Zeitungsberichten zufolge soll Magath den einstigen Fulham-Kapitän Brege Hangeland dazu aufgefordert haben, seine Oberschenkelverletzung mit dem stundenlangen Auflegen von Blauschimmel-Käse behandeln zu lassen. Der Profi selbst hatte diese Behauptung in Umlauf gebracht.

„Oft verschaffen sich Fußballer, die mit ihren Leistungen keine Aufmerksamkeit mehr erreichen, über verbales Nachtreten eine Öffentlichkeit“, so Magath.

Der frühere Meistertrainer war am vergangenen Donnerstag nach nur sieben Monaten beim FC Fulham entlassen worden. Mit Magath waren die Cottagers in der abgelaufenen Saison aus der Premier League abgestiegen. Magath gewann mit Fulham nur vier von 20 Spielen.

Er erhielt aber in der Auseinandersetzung mit hämischen englischen Medien Unterstützung von seinem Assistenten Thomas Oral. Unter anderem hatten Zeitungen berichtet, Magath habe zwei Nachwuchsspieler mit einer Strafe von 20.000 Pfund belegt. Die Buße soll Kapitän Scott Parker gezahlt haben, nachdem er erfolglos versucht habe, Magath um Rücknahme der Strafe zu bitten.

Diese Berichte „entsprechen einfach nicht der Wahrheit. Das würde ich auf die Bibel schwören. Er hat keinen Cent bezahlt“, sagte Oral. Unter Magath war er als Co-Trainer in Fulham unter anderen für den Strafenkatalog zuständig.

Auch die Höhe der Geldstrafe sei frei erfunden, meinte Oral. „Es handelte sich dabei um die Spieler Mesca und Emerson Hyndman. Sie kamen 25 beziehungsweise 40 Minuten zu spät zum Training. Laut Strafenkatalog wären dafür 750 beziehungsweise 1250 Pfund fällig gewesen“, schilderte er.

Mesca sei die Strafe erlassen worden, da er nur noch zum Kader der zweiten Mannschaft zählte. Hyndman habe die Hälfte des ursprünglichen Betrags bezahlt, da er seitdem nicht wieder zu spät war. Das habe das Trainerteam ihm angeboten. „Solche Strafen gibt es in jeder Mannschaft. Natürlich müssen Regeln befolgt werden“, betonte Oral.