Die ehemalige HSV-Ikone Felix Magath hat mit Unverständnis auf seine Entlassung als Trainer des englischen Zweitliga-Schlusslichts FC Fulham reagiert.

London. Am Tag danach ließ sich Felix Magath nicht blicken. Den Auftritt beim „ersten Weltgipfel zur Sportethik“ am Freitag in Zürich sagte der gefeuerte Coach des englischen Zweitligisten FC Fulham ab. Vielleicht brauchte Magath noch ein wenig Zeit, um sich neue Gedanken über die Ethik im Fußball zu machen. In seiner ersten Reaktion auf das Ende seines Insel-Abenteuers wirkte der 61-Jährige jedenfalls extrem weltfremd – als ob er noch nie entlassen worden sei.

„Ich bin schon enttäuscht und auch verwundert über diese Entscheidung, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte Magath bei Sport1: „Die Leistung der Mannschaft gegen Nottingham hat doch Anlass zur Hoffnung gegeben. Ich bin danach davon ausgegangen, dass ich hier weiterarbeiten kann.“

Weiterarbeiten? Nach der sechsten Pleite im siebten Spiel? Für die meisten Beobachter war es schon verwunderlich, dass der frühere Meistertrainer des VfL Wolfsburg und von Bayern München überhaupt bis zum 3:5 am Mittwoch bei Nottingham Forest auf der Bank der Cottagers sitzen durfte.

Der Londoner Klub belegt den 24. und letzten Platz der 2. Liga. Ein Punkt und 6:16 Tore sprechen Bände. Magath sollte bei seinem Amtsantritt an der Themse vor sieben Monaten eigentlich den Abstieg aus der Premier League verhindern, nun droht sogar der Absturz in die 3. Liga. Der deutsche Trainer, der ursprünglich bis Saisonende unter Vertrag stand, gewann seit seiner Ankunft in London im Februar lediglich vier Spiele.

Doch Magath, der sich in den vergangenen Wochen immer wieder „Felix raus“ von den eigenen Fans anhören musste, ficht das alles nicht an. Der gebürtige Aschaffenburger, für den der bisherige Nachwuchscoach Kit Symons als Interimstrainer übernommen hat, verblüffte mit seiner ganz eigenen Sicht der Dinge.

„Es war dennoch eine spannende Zeit. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich die Situation des Klubs mit der Neuentwicklung eines jungen Teams weiter verbessert hätte“, äußerte Magath: „Natürlich war das nicht leicht, zumal sich das leider in einigen Ergebnisse nicht widergespiegelt hat.“

In den vergangenen Jahren spiegelte sich auch der frühere Erfolg Magaths auf keiner seiner Stationen wider. Bei seinen zurückliegenden drei Engagements (Schalke 04, Wolfsburg und nun Fulham) wurde „Quälix“, der sich auf seiner Facebook-Seite für „die Unterstützung in den vergangenen Monaten“ bedankte, stets vorzeitig von seinen Aufgaben entbunden.

Dennoch gehe es ihm sehr gut und er sei „völlig gelassen“, ließ Magath nach einem Telefonat mit Sky verlauten. London will Magath, der seinem Ruf als Retter bei Fulham nicht gerecht wurde, vorerst nicht verlassen.