Am Donnerstag werden die Gruppen der Champions League ausgelost. Bayern und Dortmund schauen entspannt nach Monaco. „Ehrlich gesagt sehe ich das nicht so ernst“, so Thomas Müller.

Nyon. Borussia Dortmund droht eine „Hammergruppe“ und das Wiedersehen mit Real Madrid, den FC Bayern erwartet finanzstarke Konkurrenz, und auch Schalke 04 muss große Namen fürchten: Die Bundesligisten blicken mit Spannung nach Monaco, wo am Donnerstag (17.45 Uhr/Sky) im mondänen Grimaldi Forum die Gruppenphase zur Champions League ausgelost wird. Es ist der Startschuss zum großen Abkassieren: Zumindest 20 Millionen Euro an Einnahmen sind auch 2014/15 garantiert.

„Unser Ziel ist immer der Titel, wir müssen die höchsten Ziele anvisieren“, sagt Arjen Robben, der mit den Bayern in den vergangenen fünf Jahren dreimal das Finale erreichte und 2013 den Henkelpott holte: „Man darf andere auch nicht unterschätzen: Atlético ist noch immer sehr gut, Barcelona kommt wieder, ich habe Juventus auf der Rechnung, dazu Chelsea und Paris – es gibt sieben, acht Anwärter.“

Auf die meisten Teams aus diesem Kreis können die Bayern in der Gruppenphase (16./17 September bis 9./10. Dezember) nicht treffen – als Dritter des Uefa-Rankings werden sie aus Pott eins gelost. Denkbar wäre allerdings eine ganz starke Gruppe mit Scheich-Klub Paris St. Germain, Englands für 150 Millionen Euro aufgerüsteten Vize-Meister FC Liverpool und dem italienischen Traditionsklub AS Rom.

Möglich ist aber auch die vermeintlich leichte Variante mit dem im Achtelfinale 2012 mit 7:0 deklassierten FC Basel, Sporting Lissabon, das die Bayern im Achtelfinale 2008/09 mit 5:0 und 7:1 überrannten, und den Slowenen von NK Maribor. „Ehrlich gesagt sehe ich das nicht so ernst, gegen wen wir nun spielen“, sagt Bayerns Weltmeister Thomas Müller: „Wir müssen an unsere eigenen Stärken appellieren, dann hat es jeder Gegner schwer.“

Ähnlich sieht es Hans-Joachim Watzke: „Wir nehmen es, wie es kommt und fahren ganz entspannt zur Auslosung“, sagt Borussia Dortmunds Geschäftsführer, der den BVB in Monaco vertritt. Da Dortmund aus dem zweiten Lostopf gezogen wird, geht es auf jeden Fall gegen ein absolutes Topteam. Titelverteidiger Real Madrid ist als Gruppenkopf möglich – es wären die Duelle sieben und acht beider Teams seit Oktober 2012. Sogar eine „Todesgruppe“ mit Real, Dortmund, Liverpool und dem vom russischen Milliardär Dmitri Rybowlew hochgezüchteten AS Monaco könnte warten.

Während Bayern und Dortmund in Richtung Finale schauen, das am 6. Juni 2015 im Olympiastadion Berlin steigt, geht es für Schalke einmal mehr darum, in der Königsklasse zu überwintern – es wäre das dritte Mal in Serie. Bayer Leverkusen konnte aus dem deutschen Trio noch ein Quartett machen, die Werkself empfing am Mittwochabend den FC Kopenhagen zum Play-off-Rückspiel (Hinspiel 3:2) – vier deutsche Vertreter in der CL-Gruppenphase hatte es im Vorjahr erstmals gegeben.