Dortmunds Vereinsführung ist sauer auf Karl-Heinz Rummenigge. Der hatte Gerüchte befeuert, Marco Reus könne für 25 Millionen Euro wechseln. Der FCB-Vorstandschef soll „einfach mal den Mund halten“.

Dortmund/München. Klub-Boss Hans-Joachim Watzke vom Vizemeister Borussia Dortmund hat stocksauer auf wiederholte Aussagen von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge über Vertragsinhalte von Spielern des BVB reagiert. „Borussia Dortmund registriert mit einer gewissen Verärgerung, dass sich Karl-Heinz Rummenigge über die Medien zurzeit im Drei-Tage-Rhythmus zu internen BVB-Angelegenheiten äußert. Wir sind sicher, dass für jeden Fußballinteressierten offensichtlich ist, welche Absicht hinter solchen Äußerungen steckt“, sagte Watzke in einer Stellungnahme auf der Internetseite der Westfalen.

Rummenigge nehme durch sein Verhalten „billigend in Kauf, dass das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München weiter beschädigt wird. Wir werden als Arbeitgeber selbstverständlich auch in Zukunft an unserer Linie festhalten und uns zu Vertragsdetails unserer Angestellten niemals in der Öffentlichkeit äußern.“

Rummenigge hatte in den vergangenen Tagen mehrfach die Spekulationen um die Zukunft von Nationalspieler Marco Reus angesichts der im Vertrag enthaltenen Ausstiegsklausel von angeblich 25 Millionen Euro Ablösesumme angeheizt. In der jüngsten Ausgabe der Sport Bild wurde Rummenigge zitiert: „Es ist bekannt, dass der Spieler bei Borussia Dortmund ist und eine Ausstiegsklausel hat, die, so Gerüchte, bei 25 Millionen Euro liegen soll.“

Zuvor schon war der Bayern-Boss in einem Interview der Welt am Sonntag zitiert worden: „Ich glaube, dass es für Borussia Dortmund schwer wird, die Klausel für Reus rauszukaufen. Der Spieler hat hohe Nachfrage bei den europäischen Spitzenklubs, unabhängig vom FC Bayern.“

Erbost zeigte sich BVB-Sportdirektor Michael Zorc. „Das hat leider eine völlig neue Qualität. Es wäre schön, wenn Karl-Heinz Rummenigge einfach mal den Mund halten könnte“, so der Ex-Nationalspieler auf der Internetseite des kicker.

„Ich denke, dass wir diese Rivalität brauchen“

Die Münchner, die am nächsten Mittwoch (13. August, 18 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) beim BVB um den Supercup spielen, haben vom Ligarivalen aus Dortmund zuletzt Mario Götze (per Ausstiegsklausel für 37 Mio. Euro) und Robert Lewandowski (ablösefrei) verpflichtet. Der Pole sieht die ganze Sache entsprechend deutlich entspannter.

„Ich denke, dass wir diese Rivalität brauchen. Das gehört doch zum Fußball dazu. Wenn es diese Konkurrenz gibt, stichelt man sich gegenseitig an und wird dadurch noch besser“, sagte der 25-Jährige der Sport Bild. Er habe „nichts dagegen, wenn in den Partien Feuer drin ist. Das gehört doch dazu“, führte der Pole weiter aus: „Hin und wieder gibt es einen Spruch, ein bisschen Ärger, wir brauchen den Ärger mit dem BVB - aber nach den Partien geben wir uns die Hand und alles ist okay.“