Erstmals spricht der Dortmunder detailliert über die verpasste WM. „Wenn man einen Tag vor der geplanten Abreise die Hiobsbotschaft erhält, dass man nicht mitfliegen kann, ist das sehr schmerzhaft.“

Hamburg. Nationalspieler Marco Reus hat erstmals detailliert über sein Gefühlsleben aufgrund des verpassten WM-Titels gesprochen. „Wenn man einen Tag vor der geplanten Abreise nach Brasilien die Hiobsbotschaft erhält, dass man nicht mitfliegen kann, ist das sehr schmerzhaft. Wenn man dann noch sieht, wie die WM endet, tut es doppelt weh, dass ich nicht dabei sein konnte“, sagte der 25-Jährige im Kicker. So eine Enttäuschung sei schwer zu greifen: „Für mich ist ein Traum geplatzt.“

Nun sei dem Mittelfeldspieler „erst einmal wichtig, gesund zu werden“, ergänzte Reus, der nach der im letzten WM-Testspiel mit der Nationalmannschaft gegen Armenien (6:1) erlittenen Verletzung (Teilriss der vorderen Syndesmose und knöcherner Bandausriss an der Fersenbein-Vorderseite) aktuell an seinem Comeback arbeitet. „Ich steige erst wieder ein, wenn ich bei 100 Prozent bin, nur dann kann ich der Mannschaft wirklich helfen“, sagte der BVB-Profi. In der Reha verlaufe bisher alles nach Plan, er sei dem Zeitplan sogar einen Tick voraus.

Auch mittelfristig sieht Reus seine Zukunft in Dortmund. Trotz seiner Ausstiegsklausel im Vertrag hege er keine Gedanken an einen Wechsel im kommenden Jahr. „Ich kann nur wiederholen, was ich schon häufiger geäußert habe: Ich bin echt glücklich, für den BVB zu spielen“, beteuerte Reus „Dinge, die dann später einmal für mich relevant sein könnten, sind derzeit zweit- oder drittrangig.“

Der BVB ist bestrebt, Reus die Ausstiegsklausel, nach der er 2015 für eine festgeschriebene Ablöse von 35 Millionen Euro wechseln kann, abzukaufen. Reus versicherte, dass seine Zukunftsplanungen nicht vom Titelgewinn mit Dortmund abhängig seien. Er wolle möglichst schnell wieder fit werden, denn „wenn ich nicht Fußball spiele, kann ich keine Spiele gewinnen oder Titel holen“.