Der Franzose verpasste die WM in Brasilien und hatte wochenlang mit Rückenproblemen zu kämpfen. Nun scheint seine Leidenszeit ein Ende zu haben. Ein Comeback in Hamburg ist wahrscheinlich.

München. Bei der WM war er nicht einmal Statist, jetzt will Franck Ribéry wieder eine Hauptrolle einnehmen. Nach zehnwöchiger Leidenszeit steht der 31 Jahre alte Franzose bei Bayern München vor seinem Comeback. Beim Telekom-Cup in Hamburg plant Trainer Pep Guardiola erstmals wieder mit seinem Superstar. Ribéry ist nach verpasster Weltmeisterschaft heiß auf die neue Saison. Er wolle es „allen beweisen“, kündigte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer bereits an.

Die langwierigen Rückenprobleme, die Ribéry schweren Herzens zur Brasilien-Absage gezwungen hatten, scheinen überwunden. „Ich fühle mich immer besser“, berichtete der Nationalspieler zu Beginn der Woche, „mit der Mannschaft zu trainieren ist einfach das Beste, was es gibt.“

Dies tat er am Dienstag erstmals. Auch wenn er sich bei der Einheit einige Male an den linken Knöchel gegriffen hatte - Ribéry, den inzwischen ein längerer Bart ziert, kämpfte sich durch und stand auch am Donnerstag und Freitag auf dem Platz. „Franck hat einen guten Rhythmus. Er hat zwei, drei Trainingseinheiten. Ich denke, dass er einige Minuten spielen kann“, sagte Guardiola.

Der Rekordmeister trifft beim Turnier in Hamburg am Sonnabend (20.45 Uhr) zunächst auf Borussia Mönchengladbach. Am Sonntag findet das Finale (18.15 Uhr) oder das Spiel um Platz drei (16.30 Uhr) gegen den HSV oder Wolfsburg statt.

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Es wäre das erste Spiel von Ribéry seit dem DFB-Pokalfinale gegen Dortmund am 17. Mai (2:0 n.V.). Auch da hatte er bereits Probleme mit dem Rücken, wurde aber in der 31. Minute eingewechselt und hielt bis zur 109. durch. In der Vorbereitung der Franzosen auf die WM verschlechterten sich jedoch die Probleme, was am 6. Juni zum Aus führte. München statt Brasilien, Reha statt Fußball-Samba hieß es deshalb für Ribéry.

Zu allem Überfluss entzündete sich an der hartnäckigen Verletzung noch ein Ärztestreit zwischen dem französischen Mannschaftsarzt Franck Le Gall und Bayern Münchens Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Ribéry stellte sich dabei klar auf die Seite von Müller-Wohlfahrt.

Der Weg zurück in die französische Nationalelf ist für den Offensivspieler aber trotzdem weiter offen. Verbandsboss Noël Le Graët hatte zuletzt den Disput der Mediziner offiziell beendet. „Es gibt keine Querelen“, sagte er und kündigte an: „Franck wird sicherlich zurückkommen. Es wird noch viele Spiele mit der französischen Mannschaft geben.“

Doch zunächst will sich Ribéry, dessen Vertrag noch bis 2017 läuft und der bereits seit 2007 beim Rekordmeister spielt, beim FC Bayern wieder herankämpfen - mit Start in Hamburg.