BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigt an, künftig keine Ausstiegsklauseln mehr für Dortmunder Spieler zu vergeben. Bereits 360.000 Ticket-Anfragen für CL-Finale.

Berlin. Borussia Dortmund will als Lehre aus dem Wechsel von Mario Götze zum FC Bayern München künftig keinem Spieler bei Vertragsverhandlungen eine Ausstiegsklausel zugestehen. „Nach zwei Meisterschaften, einem Double und dem Erreichen des Champions-League-Endspiels haben wir als Borussia Dortmund jetzt einen Status, dass wir von jedem Spieler erwarten, sich ohne Wenn und Aber an diesen Klub zu binden“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag-Ausgabe). Als Vorbilder nennt Watzke die Fußball-Nationalspieler Mats Hummels, Sven Bender und Marcel Schmelzer.

Götze nutzt eine Klausel in seinem Vertrag, um im Sommer für eine festgeschriebene Ablöse von 37 Millionen Euro zum FC Bayern zu wechseln, Lewandowski hegt ebenfalls Transfer-Wünsche, sein Vertrag läuft 2014 aus. Watzke stellt aber erneut klar, den Polen nicht abgeben zu wollen: „Unser Wunsch ist nach wie vor, dass er bei uns mindestens das letzte Jahr seiner Vertragslaufzeit spielt.“ Es gebe „weder eine mündliche noch eine schriftliche Ausstiegsklausel“.

Kurz vor dem Bundesliga-Gipfel am Sonnabendabend verdeutlichte Watze erneut, dass die Spannungen zwischen den beiden Finalisten der Champions League zugenommen haben. „Ich habe vor dem FC Bayern immer sehr viel Respekt gehabt, ihnen teilweise Bewunderung entgegengebracht. Im Moment fällt mir das etwas schwerer“, sagte er. Der 53-Jährige, der seit 2005 an der Spitze des Dortmunder Traditionsclubs steht, hat „das Gefühl, dass sich bei Bayern in letzter Zeit etwas geändert hat“.

Das Streben nach der Vormacht in der Bundesliga und den Wettbewerb um die besten Talente hält Watzke für legitim, sagt aber: „Es wird alles etwas konterkariert, seit Uli Hoeneß sich vor zwei Wochen für mehr Solidarität in der Bundesliga einsetzen wollte – und mich da auch persönlich mit einspannen wollte. Zu dem Zeitpunkt wusste Uli Hoeneß schon, dass Bayern den Transfer von Götze anbahnt oder die Einigung schon vollzogen war. Auch das Interesse an Robert Lewandowski wird nicht dementiert, aber niemand tritt an uns heran, um das mal zu besprechen.“

360.000 Anfragen: Fan-Ansturm beim BVB hält an

Dortmund wird vor dem Champions-League-Endspiel am 25. Mai in London gegen Bayern München vom Ansturm seiner Fans förmlich erdrückt. Bis Freitagabend lagen dem BVB 360.000 Ticket-Anfragen für die Partie im Wembleystadion vor.

Watzke rechnet mit noch mehr Ticketwünschen. „Es wird noch weiter nach oben gehen. Wir rechnen am Ende mit 400.000 bis 500.000 Anfragen“, sagte Watzke. Die Bestellphase endet am Sonntag (5. Mai, 23.59 Uhr).

Borussia Dortmund erhält für das Endspiel 24.042 Karten von der Europäischen Fußball-Union (Uefa). Darüber hinaus gibt es weitere 450 Sichtbehinderten-Karten, die ebenfalls in den Verkauf gehen.