Wechseltheater um BVB-Torjäger Robert Lewandowski. Der Pole soll im Fokus des FC Bayern stehen. Schießt er nun im Viertelfinale des DFB-Pokals seine künftigen Kollegen aus dem Wettbewerb?

Hamburg. Es ist das Duell, dem ganz Fußball-Deutschland entgegenfiebert. Ligaprimus und Rekordmeister FC Bayern trifft am Mittwoch (20.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) auf die dominierende deutsche Mannschaft der vergangenen zwei Spielzeiten, Borussia Dortmund. Die Meisterschaft scheint angesichts von 17 Punkten Vorsprung der Münchner auf den großen Verfolger aus dem Ruhrpott bereits entschieden. Doch im Pokal haben die Dortmunder noch die Möglichkeit den seit zwei Jahren titellosen Bayern erneut einen Pokal wegzuschnappen.

Die Borussia konnte fünf der vergangenen sechs Aufeinandertreffen gegen den großen Widersacher gewinnen. Besonders schmerzhaft werden die Münchner die 2:5-Blamage im letztjährigen Pokalfinale in Erinnerung behalten haben. Für die Bayern hat es deshalb oberste Priorität endlich den Dortmund-Fluch zu stoppen.

Egal wie die Partie ausgehen wird: Das Viertelfinale im DFB-Pokal ist das vorweggezogene Finale. Da sind sich alle Beteiligten einig. „Die Bayern haben momentan einen fantastischen Lauf. Wenn sie einer schlagen kann, dann wir“, sagte BVB-Kapitän Sebastian Kehl. Auch Bayerns Mittelfeldspieler Toni Kroos zollt dem Gegner am Mittwoch großen Respekt. „Es gab nie diesen dauerhaften Konkurrenten“, betont Kroos: „Unterbewusst macht jeder ein Stück mehr, gerade wenn man zwei Jahre keinen Titel hat. Vielleicht hat uns der BVB dorthin getrieben.“

Die Partie am Mittwoch wird auch zu einem besonderen Spiel für Dortmunds Top-Torjäger Robert Lewandowski. Seit Wochen halten sich die Gerüchte, der Pole würde im Sommer zum FC Bayern wechseln, hartnackig. Unabhängig von den Spekulationen sieht Lewandowski „befreit“ dem Viertelfinal-Duell entgegen. „Seit Wochen wird mein Name durch die Öffentlichkeit getrieben. Ich glaube mittlerweile, dass ich unter Druck noch besser bin. Von daher gehe ich völlig befreit in diese Partie und will Tore zum Weiterkommen beisteuern. Wir wollen Bayern noch mal schlagen“, sagte der polnische Nationalspieler in einem Interview in der neuesten Ausgabe der Sport Bild.

Die Gerüchte über seinen angeblichen Wechsel zu Bayern interessieren ihn offenbar nicht. „Mein Anspruch bleibt: Ich will noch besser spielen und diese Saison einen Titel mit dem BVB holen. Die Atmosphäre im Pokalfinale hat es mir angetan. Da will ich wieder hin“, ergänzte Polens „Fußballer des Jahres“.

Lewandowski, der in der Bundesliga noch für eine Begegnung rotgesperrt ist, habe sich „über die Sperre in der Bundesliga sehr geärgert, da ich wieder in Top-Form war.“ Mit dem BVB habe er noch viel vor. „Egal, was ich bisher gewonnen habe – es ist noch zu wenig. Ich bin nicht zu stoppen! Wenn wir einmal richtig ins Rollen kommen, sind wir kaum aufzuhalten. Das werden wir auch in München zeigen“, ergänzte der 24-Jährige.

Sechsmal hat Dortmund im Pokal und in der Liga nicht gegen Bayern verloren. Deshalb meinte Lewandowski: „Ich glaube fest daran, dass wir sie in München schlagen können. Wir haben wesentlich weniger Druck als die Bayern. Wenn sie verlieren, ist der Aufschrei größer. Wir können ganz entspannt sein.“