Erstmals resignieren BVB-Verantwortliche im Poker um den Torjäger. Der Pole wird mit Bayern München in Verbindung gebracht.

Dortmund. Seit einer Woche beherrscht das Wechsel-Wirrwarr um Borussia Dortmunds Top-Torjäger Robert Lewandowski die Schlagzeilen im Sport. Manche Medien sind sich bereits sicher zu wissen, der Pole wechsle zur neuen Saison zum Rekordmeister FC Bayern München. Nun rechnet auch der deutsche Fußball-Meister nicht damit, seinen Topstürmer halten zu können. „Wir haben alles versucht und auch ein für unsere Verhältnisse außergewöhnliches Angebot gemacht. Aber wenn das dann nicht angenommen wird, entwickelst du ja auch ein Gefühl dafür. Ich glaube momentan auch nicht mehr wirklich dran“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei Liga total!.

Trainer Jürgen Klopp zeigte sich im ZDF-Sportstudio für den möglichen Abschied des polnischen Nationalspielers gewappnet. „Wenn er geht, was noch nicht feststeht, denke ich, wir sind auch da dann vorbereitet“, sagte Klopp. „Aber der Typ Lewandowski ist einigermaßen schwer zu finden, sonst wären nicht so viele Vereine dramatisch an ihm interessiert.“ Zu den Interessenten soll auch Bayern München gehören. Watzke forderte den Rekordmeister zur Offenheit auf. „Szenario eins: Bayern München hat kein Interesse an Robert - dann ist das alles Gequatsche. Szenario zwei: Sie haben Interesse. Dann müssen sie irgendwann ihr Visier lüften, müssen zu uns kommen und eine Anfrage stellen. Und wenn sie das tun, dann kriegen sie eine Antwort. Vielleicht überrascht sie die dann auch“, sagte Watzke bei Sky. Er betonte jedoch erneut, dass die Entscheidung über einen Lewandowski-Transfer letztlich beim BVB liege.

Die Münchner werden Watzkes Aufforderung - zumindest vorerst - nicht nachkommen. „Mit den Gerüchten um Robert Lewandowski gehe ich total entspannt und souverän um. Der FC Bayern plant nicht, Verhandlungen mit Borussia Dortmund über einen Transfer von Lewandowski zu führen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge der Bild-Zeitung. Am Freitag hatten verschiedene Medien Lewandowskis Wechsel vom Double-Gewinner zum souveränen Tabellenführer als perfekt gemeldet. „Wir haben die ganze Zeit dazu nichts gesagt. Und wir werden das auch heute nicht tun, am Samstag nicht und am Sonntag nicht“, hatte Sportdirektor Matthias Sammer am Freitagabend erklärt. Die Ablöse für Lewandowski, der beim BVB noch einen Vertrag bis 2014 besitzt, soll sich zwischen 25 und 30 Millionen Euro bewegen. In Dortmund werden bereits Edin Dzeko (Manchester City) und Mame Diouf (Hannover 96) als Nachfolger gehandelt.