Borussia Dortmund bleibt damit Zweiter hinter dem souveränen FC Bayern München. Schieber und Inui flogen jeweils mit Gelb-Rot vom Platz.

Dortmund. Dank eines Dreierpacks von Marco Reus hat Borussia Dortmund den Angriff des kessen Aufsteigers Eintracht Frankfurt abgewehrt und den zweiten Rang erfolgreich verteidigt. Mit dem 3:0 (2:0) über den nun fünf Punkte entfernten Bundesliga-Vierten untermauerte der deutsche Fußball-Meister eindrucksvoll seinen Anspruch auf einen Champions-League-Platz.

Vor 80 500 Zuschauern im Signal Iduna Park sorgte Nationalspieler Reus (8./10./65. Minute) im Alleingang für den Sieg der Borussia, der nur drei Tage nach dem hart erkämpften 2:2 bei Schachtjor Donezk in der Champions League ein weiterer Kraftakt gelang. Trotz der frühen Gelb-Roten Karte für Julian Schieber (31.) geriet der verdiente Erfolg nie in Gefahr. Allerdings mussten auch die Hessen die Partie nach Gelb-Rot für Takashi Inui (74.) mit einem Spieler weniger beenden.

+++ DER SPIELVERLAUF ZUM NACHLESEN +++

„Ich freue mich vielmehr, dass wir das Spiel gewonnen haben. Frankfurt ist eine richtig starke Mannschaft. Wir haben früh zwei Tore gemacht, das war wichtig“, sagte Reus nach seiner Gala-Vorstellung. Der Nationalspieler schnappte sich nach seinem zweiten Dreierpack in der Bundesliga den Spielball als Andenken. Von Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc gab es noch ein Riesen-Kompliment: „Wir wissen, was er kann. Aber das war absolute Extraklasse.“

Unbeeindruckt von den anhaltenden Spekulationen um einen Wechsel des zurzeit gesperrten Angreifers Robert Lewandowski zum FC Bayern München legte die Borussia von Beginn an ein hohes Tempo vor. Nach zwei guten Chancen von Jakub Blaszczykowski (3.) und Reus (4.) schockte Reus die Eintracht mit einem frühen Doppelschlag. Ein sehenswertes Zuspiel seines kongenialen Mitstreiters Mario Götze nutzte der Nationalspieler mit einem Schuss aus zwölf Metern zur frühen Führung.

Nur zwei Minuten später war der diesmal von Mats Hummels mustergültig freigespielte Reus erneut zur Stelle. Bei seinem zehnten Saisontreffer ließ er dem konsternierten Frankfurter Keeper Kevin Trapp von der linken Außenposition keine Chance.

Nach diesem fulminanten Start nahm der Titelverteidiger deutlich Tempo aus der Partie. Das verhalf den Gästen zu mehr Spielanteilen. Für zusätzliche Hoffnung auf eine ähnliche Wende wie im Hinspiel, als die Eintracht nach einem frühen 0:2-Rückstand noch ein 3:3 erreicht hatte, sorgte die Gelb-Rote Karte für den Lewandowski-Ersatz Julian Schieber. Nach wiederholtem Foulspiel verwies Schiedsrichter Felix Brych den Angreifer des Feldes. Es war nach Marcel Schmelzer (gegen Wolfsburg), Lewandowski (Hamburg) der bereits dritte Platzverweis für einen Dortmunder bei einem Heimspiel in dieser Saison.

Erneut verlor die dezimierte Borussia ein Stück weit die Balance. Von Minute zu Minute kam Frankfurt besser in die Partie und verpasste kurz vor der Pause die große Chance zum Anschlusstreffer, als Sebastian Rode (41.) aus vielversprechender Position das Tor verfehlte.

Nach Wiederanpfiff fand die Eintracht kein probates Mittel, die diesmal wieder sattelfestere BVB-Abwehr zu überwinden und Kapital aus der Überzahl zu schlagen. Zu den besseren Chancen kam stattdessen der BVB, der das 3:0 durch Neven Subotic (58.) nur knapp verfehlte. Neun Minuten später veredelte Reus seinen bärenstraken Auftritt mit seinem elften Saisontreffer und brach damit den Widerstand der Hessen. In der Schlussminute traf der Frankfurter Sebastian Jung lediglich noch die Latte.

Watzke fordert Bayern zu Offenheit auf


BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat Rekordmeister Bayern München zur Offenheit aufgefordert, falls Interesse an Robert Lewandowski besteht. „Szenario eins: Bayern München hat kein Interesse an Robert - dann ist das alles Gequatsche. Szenario zwei: Sie haben Interesse. Dann müssen sie irgendwann ihr Visier lüften, müssen zu uns kommen und eine Anfrage stellen. Und wenn sie das tun, dann kriegen sie eine Antwort. Vielleicht überrascht sie die dann auch“, sagte Watzke bei Sky.

Am Freitag hatten verschiedene Medien den Wechsel des polnischen Nationalstürmers vom Double-Gewinner zum souveränen Tabellenführer als perfekt gemeldet. „Wir haben die ganze Zeit dazu nichts gesagt. Und wir werden das auch heute nicht tun, am Sonnabend nicht und am Sonntag nicht“, hatte Sportdirektor Matthias Sammer am Freitagabend erklärt. Die Ablöse für Lewandowski, der beim BVB noch einen Vertrag bis 2014 besitzt, soll sich zwischen 25 und 30 Millionen Euro bewegen. In Dortmund werden bereits Edin Dzeko (Manchester City) und Mame Diouf (Hannover 96) als Nachfolger gehandelt.

Die Statistik

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan (89. Sahin), Sven Bender - Blaszczykowski (66. Großkreutz), Götze (82. Leitner), Reus - Schieber. - Trainer: Klopp

Frankfurt: Trapp - Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka - Schwegler, Rode (80. Celozzi) - Aigner (60. Occean), Inui - Lakic (78. Matmour), Meier. - Trainer: Veh

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Tore: 1:0 Reus (8.), 2:0 Reus (10.), 3:0 Reus (65.)

Zuschauer: 80.500

Gelb-Rote Karten: Schieber wegen wiederholten Foulspiels (31.) - Inui wegen wiederholten Foulspiels (74.)

Gelbe Karten: Subotic (3), Hummels - Lakic (2)