Miroslav Klose bekam nur wenige Bälle, denn Lazio Rom setzte im Spitzenspiel bei Juventus voll auf Defensive und erhielt dafür durchaus Lob.

Turin. Am Mittwoch im Länderspiel in den Niederlanden hatte Miroslav Klose wegen eines Infekts vorsichtshalber ausgesetzt, doch die Verschnaufpause hätte er sich sparen können. Sein Klub Lazio Rom spielte beim Tabellenführer Juventus Turin derart defensiv, dass der deutsche Nationalstürmer kaum Szenen hatte. Mit Glück und Geschick ermauerte sich Lazio ein 0:0 - und erntete für die Maurertaktik durchaus lobende Worte.

„Lazios technische Strategie und das kompakte Auftreten überzeugen, doch gegen Juventus hat die Klose-Truppe lediglich auf Catenaccio gesetzt. Die Leistungen sind zwar nicht glänzend, doch das Remis gegen Tabellenführer Juve ist für Lazio ein goldener Punkt“, schrieb Gazzetta dello Sport, und auch die Tageszeitung La Repubblica meinte: „Lazio geht gegen den Rekordmeister auf die Barrikaden und denkt nur an die Verteidigung. Das beschert den Tifosi zwar kein spektakuläres Match, Lazio kehrt jedoch nach Rom mit einem wichtigen Punkt zurück.“

Klose wurde in der 81. Minute ausgewechselt. Lazio hatte sich eine Woche nach dem hart erkämpften 3:2-Sieg im Derby gegen den AS Rom, zu dem Klose einen Treffer beigesteuert hatte, fast ausschließlich auf die Sicherung des eigenen Tores beschränkt. Schlussmann Federico Marchetti zeigte dabei einige Glanzparaden, hatte 15 Minuten vor Schluss bei einem Lattentreffer von Leonardo Bonucci allerdings auch Glück. Lazio bleibt Fünfter, neun Punkte hinter Rekordmeister Juve.

Lazio-Präsident Claudio Lotito war mit dem Remis zufrieden und hob die Leistungen der Abwehr hervor. „Juve hat uns unter Druck gesetzt, doch unserer Abwehr ist es gelungen, den Angriffen standzuhalten. Wir hätten in der offensive Phase mehr leisten können, doch es ist nicht einfach gegen einen derart starken Gegner“, sagte Lotito. Nun fiebert Kloses Team dem Europa-League-Spiel gegen Tottenham Hotspur am kommenden Donnerstag entgegen. „Gegen die Engländer wollen wir unbedingt gewinnen, um uns die Qualifikation zu garantieren“, sagte Lazios Coach Vladimir Petkovic.

Turins Verfolger SSC Neapel konnte aus dem Punkteverlust der „alten Dame“ kein Kapital schlagen. Gegen den weiter in der unteren Tabellenhälfte rangierenden Ex-Champion AC Mailand erreichte der ehemalige Maradona-Klub nur ein 2:2 (2:1) und hat damit auf Platz drei gleichauf mit Inter Mailand weiter fünf Punkte Rückstand auf Juventus. Inter hingegen bot sich am Sonntag gegen Cagliari Calcio die Chance, durch einen Sieg bis auf zwei Zähler und damit wieder in unmittelbare Reichweite an Turin heranzurücken.