Die Chancen hätten für ein Dutzend Tore gereicht. Am Ende gewinnen die deutschen Fußball-Fraune ihr EM-Auftaktmatch gegen Norwegen mit 4:0 Toren.

Tampere. Die Chancen hätten für ein Dutzend Tore gereicht. Trotzdem haben die deutschen Fußballerinnen einen Traumstart in das Unternehmen EM-Titelverteidigung erwischt. Der zweimalige Welt- sowie sechsmalige Europameister setzte sich im ersten Spiel der Gruppe B im finnischen Tampere gegen Mitfavorit Norwegen 4:0 (1:0) durch und ist damit seit mittlerweile 21 EM-Spielen in Folge ungeschlagen. Dank dieser starken Leistung wachsen die Hoffnungen auf den siebten Triumph.

Linda Bresonik (33.) per Foulelfmeter, zweimal Fatmire Bajramaj (90. und 90.+4) sowie Anja Mittag (90.+2) machten mit ihren Treffern den Sieg perfekt. Schon beim bisher letzten EM-Sieg vor vier Jahren hatte die deutsche Auswahl, die zuletzt viermal in Folge bei den kontinentalen Titelkämpfen triumphiert hatte, das Auftaktspiel gegen Norwegen mit 1:0 gewonnen und auch beim Wiedersehen im Finale mit 3:1 die Oberhand behalten. Vor rund 7500 Zuschauern dominierte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Anfangsphase und ließ die Norwegerinnen kaum zur Entfaltung kommen. Nach stark vorgetragenen Angriffen vergaben Inka Grings (3., 32.), Melanie Behringer (7., 28.) und Linda Bresonik (18.) allerdings die sich bietenden Chancen. Zudem wurde ein Treffer von Grings wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (13.).

Erst nach rund einer halben Stunde fiel der längst überfällige Treffer für das deutsche Team, das den Weltmeister von 1995 und zweimaligen Europameister (1987 und 1993) über weite Strecken in der eigenen Hälfte einschürte. Nach einem Foul von Maren Mjelde an Rekordnationalspielerin Birgit Prinz verwandelte Mittelfeldspielerin Bresonik vom UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg mit etwas Glück den fälligen Foulelfmeter und markierte damit ihren fünften Länderspieltreffer. Anschließend kamen die Norwegerinnen zwar etwas besser in die Partie und hatten durch Solveig Gulbrandsen (34.) sowie Lindy Lövbraek (37.) gute Möglichkeiten, an der grundsätzlichen Überlegenheit der Deutschen änderte sich allerdings nichts. Nur die Chancenverwertung blieb weiter der Schwachpunkt im deutschen Spiel. Kerstin Garefrekes (38.), Prinz (45.) und die starke Melanie Behringer (45.+1) hätten den Vorsprung ausbauen müssen.

Nach dem Seitenwechsel rührte die Mannschaft von DFB-Trainerin Silvia Neid, die auf Mittelfelfdspielerin Simone Laudehr (Innenbandzerrung) verzichten musste, mit ihrem Auftritt weiter die Werbetrommel für die WM 2011 in Deutschland. Die Deutschen, in deren Kader 16 Weltmeisterinnen von 2007 stehen, scheiterten aber weiter an ihrem eigenen Unvermögen oder an der norwegischen Torhüterin Ingrid Hjelmseth. Grings (57.), Garefrekes (59.) und Prinz (67.) vergaben hochkarätige Möglichkeiten. Erst in den letzten Minuten sorgten zweimal Bajramaj und Mittag noch für den klaren Erfolg.

Beste Spielerinnen auf Seiten der Deutschen, die in den weiteren Gruppenspielen auf Frankreich (27. August) und Island (30. August) treffen, waren Behringer, Kim Kulig und Bresonik. Bei den Norwegerinnen konnte lediglich Hjelmseth überzeugen.

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