Sie hat viel Neues erlebt im vergangenen Jahr: Das erste Bundesligaspiel, ihr Debüt in der Fußball-Nationalmannschaft, den Wechsel vom VfL Sindelfingen zum HSV, den Umzug aus der schwäbischen Provinz nach Hamburg.

Das erste Spiel der deutschen Fußball-Frauen heute bei der Europameisterschaft in Finnland aber versetzt Kim Kulig erst so richtig in Aufregung: Die 19-Jährige gehört zum Kader. "Das ist noch mal was anderes." Alles laufe prima in Hamburg, sagt die modebewusste Jungnationalspielerin, nur manchmal packe sie das Heimweh.

Nach ihrem Heimatdorf Poltringen, nach ihren Eltern, den fünf Geschwistern und der Sprache. "Hier werde ich manchmal nicht richtig verstanden. Da ist es gut, zu Hause schwäbisch zu reden", sagt sie. In ihrer Wohnung in Norderstedt, in der sie alleine wohnt, mag sie es ordentlich. Sie sei aber nicht so penibel, wie es den Schwaben nachgesagt werde.

Von Hamburg hat die Maultaschen-Liebhaberin noch nicht viel kennengelernt. Zwischen Fußball und Abitur bleibt wenig Zeit.

Nur ab und zu fährt sie am Wochenende in die Stadt. "Am Hafen bin ich sehr gerne, an der Alster und im Stadion." Sie freut sich, in Finnland mal wieder vor vielen Menschen zu spielen. Ihr bescheidenes Ziel für die EM: "Möglichst viele Spiele von Anfang an bestreiten."