Es hat lange gedauert, aber jetzt ist es amtlich: Paul Gardner bleibt Trainer der Hamburg Freezers. Mit dem Abendblatt sprach er über Kader- und Saisonplanung.

Hamburg. Abendblatt: Herr Gardner, es war ein langes hin und her, ob sie bei den Freezers bleiben. Nun ist es offiziell. Erleichtert?

Paul Gardner: (lacht) Ja, das stimmt, es hat eine Weile gedauert, aber nun bin ich froh, dass ich auch in der kommenden Saison in diesem Verein mit den tollen Fans arbeiten darf. Es war immer mein Wunsch, wieder nach Hamburg zu kommen. Ich identifiziere mich total mit dem Klub und dieser wunderschönen Stadt.

Abendblatt: Wie wollen Sie in der kommenden Spielzeit den „Patienten“ Hamburg Freezers, der in den vergangenen Jahren hinter den Erwartungen zurückblieb, zu einer Spitzenmannschaft formen?

Gardner: Wir werden nicht so viel ändern. Wir wollen vom ersten Spieltag an aggressiv und kämpferisch auftreten. Zudem müssen wir Konstanz in unser Spiel bekommen. Darüber hinaus liegt mir die Nachwuchsförderung sehr im Herzen. Als ich nach Hamburg kam, blieb bei der prekären Situation wenig Zeit dafür. Wir wollen speziell in der Vorbereitung den jungen Spielern viel Eiszeit geben und sie mit in unser System einbeziehen, so wie wir das mit Elia Ostwald und Thomas Pielmeier auch schon getan haben.

Abendblatt: Wie weit sind sie mit der Kaderplanung?

Gardner: Ich bleibe dabei, dass ich einen Großteil des Teams der vergangenen Saison halten möchte. Ich habe mit Geschäftsführer Boris Capla viele Gespräche geführt. Wir haben uns vor zwei Tagen in Philadelphia getroffen und uns ausgetauscht. Wir haben ein paar Spiele in der American Hockey League gesehen. Der eine oder andere Spieler war sicher interessant.

Abendblatt: Leistungsträger wie Kapitän Clarke Wilm und Publikumsliebling Jere Karalahti haben noch immer nicht bei den Freeezers unterschrieben. Droht der Verlust zweier wichtiger Spieler?

Ich hoffe, dass wir Spieler wie Jere Karalahti und Clarke Wilm möglichst schnell unter Vertrag nehmen können. Jetzt, wo das Budget endlich feststeht, können wir auch handeln. Ich möchte beide sehr gerne auch in der kommenden Saison in meiner Mannschaft haben.

Abendblatt: Wie sehen bei Ihnen die nächsten Wochen aus?

Gardner: Ich werde wohl am Dienstag für drei Tage nach Hamburg kommen und mit Boris Capla die Planungen für die kommende Saison vorantreiben. Noch steht nicht fest, wer mein Assistent wird. Wir haben Gespräche mit potentiellen Kandidaten und auch mit Maurizio Mansi geführt. Ich würde mir wünschen, dass wir den kompletten Kader Anfang August zum Trainingsstart zur Verfügung haben.

Werden sie mit ihrem Team im Sommer ein Trainingslager absolvieren?

Wir werden den Großteil der Vorbereitung in Hamburg bleiben. Wir haben hier mit der Volksbank-Arena Top-Bedingungen und werden nur für ein Turnier in der Schweiz die Stadt verlassen.

Das Interview führte Alexander Berthold