Am Montag, ließ Freezers-Geschäftsführer Boris Capla Ende vergangener Woche ausrichten, könne er mehr zu den Zukunftsplanungen beim Hamburger Eishockeyklub mitteilen.

Gesagt, getan. Capla nahm Stellung, konkrete Entscheidungen konnte der 46-Jährige allerdings auch gestern nicht verkünden. Die Trainerfrage bleibt vorerst ebenso ungeklärt wie die Besetzung des Sportdirektor-Postens. Fragen zu seiner eigenen Zukunft müsse man Eigner Anschutz Entertainment stellen, so Capla: "Ich bin de facto Geschäftsführer der Hamburg Freezers."

In dieser Funktion verhandelt er auch mit dem bisherigen Trainer Paul Gardner über eine Vertragsverlängerung. Obwohl der im US-Bundesstaat Tennessee lebende Kanadier die Einigung mehrfach bevorstehen sah, kam diese bislang nicht zustande. Capla begründet dies mit dem Abgleich der jeweiligen Vorstellungen. "Wir müssen definitiv auf der gleichen Wellenlänge sein, um Fehler der Vergangenheit zu vermeiden", erklärte der Freezers-Boss. "Ich sehe uns nicht unter Zugzwang."

Gardner wiederum glaubt, dass der Durchbruch in den Verhandlungen nun endgültig geschafft ist. "Wir sind uns zu 90 Prozent einig", sagte der Coach, der mit möglichst vielen Spielern aus dem bisherigen Kader weiterarbeiten möchte. "Ich hoffe, in ein oder zwei Tagen einen Einjahresvertrag zu unterschreiben." Im Fall des bisherigen Sportdirektors Bob Leslie stehen die Zeichen dagegen eindeutig auf Abschied. Dem Kanadier, der zuletzt auf der Ferieninsel Gran Canaria urlaubte, liegt nach eigenen Angaben kein schriftliches Angebot der Freezers vor, sein Vertrag läuft Ende des Monats aus. Eine weitere Zusammenarbeit scheint nicht erwünscht, auch wenn Capla betont, dass das Tuch zwischen ihm und Leslie keineswegs zerschnitten sei. Dass der Geschäftsführer, der sich Anfang 2008 offiziell aus dem sportlichen Bereich zurückgezogen hatte, selbst die Fäden in der Kaderplanung zieht, wies der gebürtige Slowake entgegen anderer Darstellungen zurück.

Die Europa-Leitung der Anschutz-Gruppe lässt Capla derweil gewähren, ein offizielles Statement zur künftigen Ausrichtung der Freezers gibt es trotz der angekündigten Bilanz noch nicht. Es bleiben also viele Fragenzeichen, nur eines scheint klar: Gardner war und ist - wie die Freezers-Führung immer wieder betont - vielleicht der erste Ansprechpartner in der Trainerfrage, erste Wahl ist er nicht. Sonst wäre die Tinte unter dem Vertrag längst trocken. (dst/ber)