Trainer Paul Gardner steht auch nach der Niederlage gegen Berlin noch nicht zur Diskussion. Michael Pfad sprach ihm das Vertrauen aus.

Hamburg. Paul Gardner harrte nach der Schlusssirene noch einige Sekunden auf seiner Bank aus und ließ seinen Blick auf den Videowürfel der Color-Line-Arena schweifen, ehe er sich mit seinen Gedanken in die Trainerkabine zurückzog, kurz sammelte und sich dann den bohrenden Fragen der Journalisten stellte. Nach dem 2:3 (2:0, 0:2, 0:1) gegen die Eisbären Berlin fielen unweigerlich die Fragen nach seinem Job. Der Kanadier duldete sie, beantwortete diese aber nur kurz. "Natürlich ist die Situation schwierig. Wir haben aber das Feuer, da unten raus zukommen", so Gardner, dem anzumerken war, wie groß der Druck ist, der auf seinen Schultern lastet. Da tröstete es ihn wenig, dass sein Team eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Partien zeigte.

Unmittelbare Konsequenzen hat die Niederlage für den Übungsleiter indes nicht. Geschäftsführer Michael Pfad sprach zwar dem Kanadier nach der Partie das Vertrauen aus, erneuerte aber im gleichen Atemzug die Kritik an Gardner. "Er darf weitermachen, aber es müssen Ergebnisse her. Das Trainerteam muss Vorschläge machen, wie es besser wird. Ich erwarte eine Antwort, wo es in der Mannschaft nicht stimmt", sagte Pfad, der energisch dementierte, dass das Verhältnis zwischen ihm und Gardner zerrüttet sei "Ich habe kein Problem mit dem Trainer. Wir sind nicht immer einer Meinung, aber das muss ja auch nicht so sein."

Einig waren sich hingegen die Freezers-Spieler ob ihrer Gefühlslage. Nach der historischen Pleite (sieben Niederlagen in Folge gab es in der siebenjährigen Geschichte noch nie) herrschte allgemeine Ratlosigkeit. "Wir finden immer einen Weg die Spiele zu verlieren. Das macht keinen Spaß mehr. Einfach nur bitter. Ich wünschte, ich hätte eine Lösung dafür. Eines ist aber klar: Ein Trainerwechsel macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn", nahm Führungsspieler Paul Manning seinen Coach in Schutz. Allein solche Bekenntnisse werden Paul Gardner nicht retten können. Dafür bedarf es Leistungen wie gegen Berlin und vor allem Punkte in der DEL.

Tore: 1:0 (1:37) Wilm (King, Ratchuk) 5-4, 2:0 (10:15) King (Fortier), 2:1 (30:50) Rankel (Walser, Busch) 5-4, 2:2 (33:57) Tyson Mulock (Roach, Felski), 2:3 (47:21) Regehr (Walser, T.J Mulock). Strafminuten: 8/4. Schiedsrichter: Reichert (Lindau). Zuschauer: 7291

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