Die Vorbereitungen auf das brisanteste Duell der Zweiten Liga sind voll im Gange: FC St. Pauli trifft am Montag (02.11.) auf Hansa Rostock.

Hamburg. Seit die Deutsche Fußball Liga (DFL) vor drei Wochen die Spiele bis zur Winterpause durchterminiert hat, laufen die Vorbereitungen auf das brisanteste Duell der Zweiten Liga: Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli. Zwei Vereine, deren Fangruppen seit vielen Jahren verfeindet sind. Bei diesen Begegnungen ist es nicht nur in der vergangenen Saison zu schweren Ausschreitungen gekommen. Das Spiel wird am kommenden Montag (2.11./20.15 Uhr) live im DSF (Live-Ticker auf abendblatt.de) übertragen. Die Vereine sind besorgt, während die DFL keine Begründung mehr für die fragliche Ansetzung geben mag.

Sven Brux, Sicherheitsbeauftragter beim FC St. Pauli, hätte sogar Geld gesetzt und gewettet, dass das Spiel nicht unter Flutlicht stattfindet. Er hat Glück gehabt. Denn er hat nicht gewettet. Aber er ist nicht der Einzige, der die Spiel ansetzung bedenklich findet. "Aus Sicht der Fans ist die Ansetzung sehr unglücklich", meint auch Karsten Lehmann, Pressesprecher bei Hansa Rostock. Bei Hansa setzt man auf Deeskalation durch Fokussierung auf den Sport. "Wir freuen uns auf das Derby, auf ein emotionales Fußballspiel. Aber es gibt Grenzen der Rivalität."

Um die Grenzen einzuhalten und die Anhänger des eigenen Klubs bestmöglich zu schützen, traf Brux sich zusammen mit Präsident Corny Littmann und dem Fanbeauftragten Stefan Schatz unter der Woche mit Vertretern der Polizei und von Hansa Rostock. "Die Sicherheit unserer Fans steht im Vordergrund", sagte Brux. Insbesondere die Orte, an denen es im vergangenen Jahr zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Fanlager kam, sollen besser gesichert werden, so der Entschluss der 17-köpfigen Runde. Der Bahnhof soll weiträumig abgesperrt werden, damit sich die Anhänger vor dem Spiel möglichst überhaupt nicht begegnen und im Stadion selbst wird die Polizei beide Seiten des Gästeblocks abriegeln. Zudem soll durch Sichtschutzblenden verhindert werden, dass die rivalisierenden Gruppen sich sehen können, damit sich die Aggressivität nicht noch mehr hochschaukelt. Beim letzten Aufeinandertreffen baute sich die Gewalt schon im Stadion auf, weil sich die Gruppen gewaltbereiter Anhänger direkt gegenüberstanden.

"Wir haben uns so vorbereitet, dass wir hoffen, mögliche Ausschreitungen zu verhindern", sagt ein Sprecher der Rostocker Polizei: "Für uns ist das ein ganz normaler Einsatz." Die Polizei spekuliert darauf, dass an einem normalen Arbeitstag weniger Leute ins Stadion kommen.

Dennoch machen sich rund 2000 St.-Pauli-Fans auf den Weg nach Rostock, zwei Sonderzüge stehen bereit. Von der Anreise auf eigene Faust wird dringend abgeraten.

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