Lange führten die Stuttgarter gegen Glasgow Rangers. Der späte Ausgleich brachten die Stutgarter um die Früchte ihrer Arbeit.

Stuttgart. Der VfB Stuttgart hat zum Beginn seiner angekündigten Festtage in der Champions League den erhofften Sieg verpasst. Die Glasgow Rangers verdarben mit ihrem Treffer in der 77. Minute zum Endstand von 1:1 (1:0) nicht nur den Schwaben den perfekten Start in die Königsklasse - nach den Triumphen des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München hätten die deutschen Klubs den ersten Auftakt-Hattrick in der Champions League seit 1997 feiern können. Pawel Pogrebnjak hatte den lange überlegenen VfB zunächst in Führung gebracht (18.), Spielverderber war 13 Minuten vor dem Ende der Algerier Madjid Bougherra.

„In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel gut kontrolliert. Ich bin sehr enttäuscht, denn wir haben eigentlich gut gespielt, hatten alles im Griff und hätten nicht unentschieden spielen müssen. Wir haben den Sieg leichtfertig verspielt“, resümierte Stuttgarts Sportdirektor Horst Heldt.

Nach den zuletzt etwas mutlosen Auftritten in der Bundesliga, wo der VfB nach fünf Spieltagen und nur einem Sieg lediglich Rang zwölf belegt, war das Unentschieden beim Comeback in der Champions League ein weiterer Dämpfer für die Stuttgarter. Im Auswärtsspiel beim rumänischen Meister Unirea Urziceni (29. September) steht der VfB in der Gruppe G nun schon unter Siegzwang, um den Grundstein zum zweiten Achtelfinal-Einzug nach 2003/2004 legen zu können.

Auffälligster Spieler bei den Gastgebern war Nationalspieler Cacau. Der 28 Jahre alte Angreifer, der in der Bundesliga bislang nur einmal 90 Minuten durchgespielt hat, galt als Wackelkandidat, stand aber in der Startformation. Schon nach 35 Sekunden hatte der gebürtige Brasilianer die VfB-Führung auf dem Fuß, Rangers-Torhüter Allen McGregor konnte aber parieren. Cacau sprühte danach förmlich vor Spielfreude und war fast überall auf dem Spielfeld zu finden.

Fast folgerichtig leitete Cacau auch den Führungstreffer seiner Mannschaft ein. In der 18. Minute jagte er dem Bosnier Sasa Papic geistesgegenwärtig den Ball ab, stürmte Richtung Strafraum und legte im entscheidenden Moment mustergültig dem mitgelaufenen Pogrebnjak auf: Der fleißige Russe ließ sich die Großchance nicht entgehen und verwandelte vor 39.000 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Arena eiskalt.

VfB-Coach Markus Babbel konnte zum Start der dritten Teilnahme der Stuttgarter an der Champions League überraschend auf Alexander Hleb zurückgreifen. Der zuletzt formschwache Weißrusse hatte bei der Niederlage am vergangenen Samstag beim Hamburger SV (1:3) eine Muskelverhärtung im Gesäßbereich erlitten. Hleb hatte einige gute Aktionen, war aber erkennbar nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. In der 67. Minute kam Timo Gebhart für den Spielgestalter.

Die reichlich biederen Glasgow Rangers, mit ihren 52 Titelgewinnen in der heimischen Liga Rekordhalter, kamen in der nur mäßig unterhaltsamen Begegnung kaum gefährlich vor das Stuttgarter Tor, ehe Abwehrspieler Bougherra bei einem Vorstoß gemeinsam mit Jerome Rothen die Stuttgarter Abwehr per Doppelpass aus den Angeln hob. Zuvor hatte der VfB seine Überlegenheit mangels Durchschlagskraft in der Offensive nicht zu einem weiteren Treffer nutzen können.

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