Ein weiteres Krisenjahr kann sich der Hamburger Klub nicht erlauben. Deshalb soll in dieser Saison nun endlich alles besser werden.

Hamburg. Matias Loppi und John Tripp zelebrierten im Training nach einem schönen Treffer einen spontanen wie exzessiven Torjubel. Er könnte als Sinnbild für die neue Saison dienen. Der Spaß am Eishockey soll in die Hansestadt zurückkehren. Jene Euphorie, die in den vergangenen Jahren stetig abhandengekommen ist. Wenn morgen Abend (19.30 Uhr, Color-Line-Arena) Schiedsrichter Stefan Vogl erstmals den Puck beim Spiel gegen die Straubing Tigers fallen lässt, beginnt für die Hamburg Freezers die Mission Wiedergutmachung. "Wir wollen unsere Fans unterhalten und sie glücklich nach Hause schicken. Unsere Ausrichtung wird offensiver und aggressiver sein. Dafür haben wir uns gezielt verstärkt", sagt Trainer Paul Gardner, dessen Spieler sich der durch die zuletzt zurückgehenden Einnahmen verstärkten wirtschaftlichen Relevanz der anstehenden Saison bewusst zu sein scheinen.

"Wir wollen der Stadt und unseren tollen Fans beweisen, dass das Gesicht der Vorjahre nicht unser wahres Gesicht war", so die Kampfansage von Kapitän Clarke Wilm, der sich das Amt künftig mit Nationalspieler Alexander Barta teilt. "Unser Ziel ist die direkte Play-off-Teilnahme und vor allem, durch gutes Eishockey, die Hamburger wieder in die Halle zu holen", ergänzt Barta. Dafür verpflichteten Gardner und Geschäftsführer Boris Capla in der Sommerpause neun neue Spieler - alle mit Europaerfahrung. Eine Schlüsselrolle ist dem Finnen Loppi zugedacht. Der Spielmacher soll den in der vergangenen Saison so enttäuschenden Kanadier Peter Sarno (jetzt Wolfsburg) ersetzen.

Auch in der Defensive rüsteten die Freezers auf. Mit dem ehemaligen Frankfurter Mathieu Biron und dem Ex-Düsseldorfer Peter Ratchuk kamen Spieler, die das Offensivspiel ankurbeln und zudem für die lange vermisste Torgefahr von der blauen Linie sorgen sollen. Dazu kehrte Martin Walter nach einem Jahr in Tschechien an die Elbe zurück.

Im Angriff ruhen die Hoffnungen auf der Paradereihe der Vorsaison. Die Formation mit Vitalij Aab, Clarke Wilm und Freezers-Toptorjäger François Fortier gehörte zu den stärksten in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In den anderen Blöcken setzen die Freezers auf den Faktor Geschwindigkeit. In der Vorbereitung präsentierten sich vor allem Alexander Barta, Richard Mueller und Neuzugang Jason King, der aus Mannheim kam, als spielstarkes Trio. "King hat gezeigt, warum wir ihn geholt haben. Er hat in den Testspielen vier Tore erzielt und bewiesen, dass er ein sehr intelligenter Stürmer ist", lobt der Trainer, dessen Ziel es ist, auch die jungen deutschen Spieler weiterzuentwickeln. "Unsere Talente ziehen toll mit. Max Brandl ist sehr begabt, und mit Elia Ostwald und Thomas Pielmeier haben wir Leute, die schon Ligaerfahrung haben. Sie sollen Verantwortung übernehmen und den nächsten Schritt machen."

Die Mischung scheint im Gesamtkonstrukt Hamburg Freezers zu stimmen. Allerdings waren die Mannschaften der Vorjahre auch namhaft bestückt, blieben aber stets hinter den Erwartungen zurück. "Zurückzuschauen bringt nichts. Wir hatten gerade in der letzten Saison viele Probleme in der Kabine. Das ist jetzt vorbei. Die Neuzugänge sind sportlich und menschlich gute Jungs, und wir werden beweisen, dass wir eine gute Rolle spielen können", meint Clarke Wilm.

Die Vorbereitung verlief mit sechs Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen relativ erfolgreich. Anders als in den Vorjahren blieben die Freezers von schweren Verletzungen verschont. Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Saison stehen daher gut. Ab morgen werden die Hamburger Eishockeyfans sehen, ob den selbstbewussten Worten der Spieler und Verantwortlichen endlich einmal auch Taten und Siege folgen werden.

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