Es ist mittlerweile schon die 16. Saisonvorbereitung in seiner Profikarriere und doch ist es eine ganz besondere für Christopher “Chris“ Straube.

Hamburg. Der 35 Jahre alte Stürmer, der derzeit ohne Klub ist, will es im Spätherbst seiner Karriere noch einmal wissen. Er hofft auf einen Vertrag bei den Hamburg Freezers, wo er seit Ende Juli ein Probetraining macht.

"Es ist sicher nicht alltäglich, dass man in meinem Alter noch diesen Weg geht. Ich fühle mich aber körperlich sehr fit und möchte unbedingt noch einmal in der Deutschen Eishockey-Liga angreifen", erzählt Straube, der sich nicht schlecht dabei fühlt, trotz 435 DEL-Spielen und der Teilnahme an den Weltmeisterschaften 1998 und 2000, bei einem Verein vorzuspielen. "Warum auch? Ich habe Geschäftsführer Boris Capla angerufen und gefragt, ob ich mittrainieren könnte. Ich habe mich sehr gefreut, dass er ja gesagt hat und dass er und Trainer Paul Gardner mir diese Chance geben. Ich bin zwar schon 35 Jahre alt, fühle mich aber eher wie 30", sagt der Ex-Nationalspieler, der am Freitag beim Testspiel gegen den schwedischen Zweitligisten Malmö Blackhawks (19.30 Uhr, Volksbank-Arena) auf sich aufmerksam machen will. "Ich denke, ich könnte dem jungen Team mit meiner Erfahrung helfen. Es ist übrigens das erste Mal, dass ich in einer Mannschaft der älteste Spieler bin", lacht Straube und ergänzt: "Noch muss ich mir keine Sprüche in der Kabine anhören. Das kommt sicher, wenn ich einen Vertrag bekommen sollte."

Chris Straube ist in seiner Karriere viel rumgekommen. In der DEL lief er unter anderem für Augsburg, Nürnberg und Mannheim auf. Mit den Adlern wurde er 2001 deutscher Meister, Trainer damals: Ex-Freezers-Coach Bill Stewart.

Druck, unbedingt einen Vertrag bekommen zu müssen, macht sich der Flügelstürmer nicht. Er lässt alles auf sich zukommen. Typisch für sein ruhiges Naturell. Eines steht jedoch fest: Ein Karriereende ist kein Thema. "Dafür fühle ich mich einfach noch zu gut. Ich plane von Jahr zu Jahr. Sollte es hier nicht für mich reichen, würde ich versuchen, woanders unterzukommen", erklärt Straube, der jedoch keinen Hehl draus macht, dass er am liebsten für die Freezers auflaufen würde.

Das liegt jedoch am Offensivspieler selbst. Wie lange er sich bei den Freezers präsentieren darf, ist ungewiss. "Es kann schnell gehen, dass ich wieder gehen muss", meint der Routinier. "Ich hoffe aber, dass ich noch lange hier in Hamburg bleiben darf."