Der Brasilianer könnte trotz seiner deftigen Worte in den brasilianischen Medien heute gegen Werder Bremen von Anfang an dabei sein – allerdings nur im ungeliebten Mittelfeld. Bilder zur Aufstellung der Teams

Bremen. Martin Jol kann nichts so schnell aus dem Konzept bringen auch keine Trainer-Kritik zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt direkt vor dem heutigen Uefa-Cup-Halbfinale bei Werder Bremen (20.45 Uhr/live im Ticker auf abendblatt.de).

Doch so sehr den HSV-Coach die kritischen Worte seines Defensivallrounders Alex Silva innerlich auch gestört haben mögen, lässt sich der Holländer seine Verärgerung zumindest äußerlich nicht anmerken. "Es gab keine Misstöne zwischen uns. Es ist doch nur legitim, dass Alex sich für die Nationalmannschaft präsentieren möchte", sagte der Coach auf der gestrigen Pressekonferenz vor dem zweiten von insgesamt vier Nordderbys.

Zuvor hatte Silva in brasilianischen Medien kritisiert, dass er immer auf verschiedenen Positionen agieren müsse und so seine Karriere in der Nationalmannschaft in Gefahr sehe. "Ich habe keine Lust immer auf verschiedenen Positionen zu spielen", ließ sich der Brasilianer in der Heimat zitieren. Trotz der Kritik wird Silva wohl auch in Bremen heute Abend von Anfang an auflaufen allerdings erneut im von ihm ungeliebten defensiven Mittelfeld.

Auf seiner Wunschposition in der Innenverteidigung setzt Jol weiter auf sein eingespieltes Abwehrpärchen Joris Mathijsen und Michael Gravgaard. In brasilianischen Medien wird derweil bereits diskutiert, ob Silva im Sommer zurück in die Heimat kehrt. "Alex ist ein starker Spieler, der immer gute Leistungen im Trikot von Sao Paulo brachte", erinnert Sportdirektor Joao Paulo de Jesus Lopez, der aber gleichzeitig zugibt, dass sich Sao Paulo den "verlorenen Sohn" eigentlich nicht leisten kann: "Wenn er es schafft ablösefrei zu sein, hätten wir definitiv großes Interesse an ihm."