Bis kurz vor vier Uhr am Sonntagmorgen wurde Vitali Klitschko in einer Klinik in Friedrichshain von Professor Bernd-Michael Kabelka untersucht, dann...

Berlin. Bis kurz vor vier Uhr am Sonntagmorgen wurde Vitali Klitschko in einer Klinik in Friedrichshain von Professor Bernd-Michael Kabelka untersucht, dann stand fest: Der befürchtete Bruch der linken Mittelhand, zugezogen durch die diversen harten Schläge gegen Samuel Peters Kopf, ist "nur" eine Kapselverletzung, eine längere Pause deshalb nicht vonnöten. Die Verhandlungen über den nächsten Kampf, den der neue WBC-Champion kurz nach dem Sieg über Peter mit den Worten "Fortsetzung folgt" angekündigt hatte, können beginnen.

Einer, der ein großes Geschäft wittert, ist Don King. Der US-Promoterzar, der zu 50 Prozent an der Vermarktung Peters beteiligt ist und deshalb in Berlin, geistig umnachtet wie gewohnt, ein Dutzend Fähnchen schwenkend am Ring saß, kündigte an, das Duell Klitschko gegen Nikolai Valuev forcieren zu wollen. An dem russischen Riesen (2,13 m) aus dem Berliner Sauerland-Stall hält King ebenfalls 50 Prozent. "Diesen Kampf könnte man vor 150 000 Menschen in Moskau machen. Das wäre eine gigantische Show", fabulierte King.

Zwar sollte Valuev ursprünglich zunächst am 6. oder 20. Dezember eine freiwillige Verteidigung seines WBA-WM-Titels bestreiten, doch eine Titelvereinigung mit Klitschko dürfte für alle Seiten interessant sein. WBC-Präsident Jose Sulaiman sagte dem Abendblatt: "Ein solcher Kampf hätte sogar Vorrang vor einer Pflichtverteidigung." Pflichtherausforderer bei der WBC ist der Kubaner Juan Carlos Gomez (35) aus dem Hamburger Arena-Stall. Sulaiman dementierte Medienberichte, dass Klitschko seinen Titel innerhalb von 90 Tagen gegen Gomez verteidigen müsse. "Wir werden auf unserer Vollversammlung Anfang November in China darüber beschließen, wie es für Klitschko weitergehen soll."

Der Sportler selbst, der gestern mit seiner Frau Natalie und den drei Kindern nach Hamburg reiste und morgen nach Kiew fliegen wird, um seine politischen Geschäfte wieder aufzunehmen, wollte sich zu seinen Plänen noch nicht äußern.