Frage:

Nach den schwachen Leistungen in den Partien zuvor war der Halbfinaleinzug Ihrer Mannschaft nicht unbedingt zu erwarten. Sind sie selbst überrascht?

Bundestrainer Heiner Brand:

Vor dem Turnier hätte ich nicht von Überraschung gesprochen. Nach den gezeigten Leistungen schon. Und die Zweifel waren irgendwo berechtigt. Wir haben im gesamten Turnier zuvor außer in den ersten 25 Minuten gegen Island nie unser Leistungsvermögen im Angriff abgerufen. Nur eine gute Abwehr reicht nicht.



Frage:

Was hat den Ausschlag gegeben für den Sieg gegen Schweden?

Brand:

Wir haben gegen die aggressive Deckung auch im Angriff Akzente gesetzt. Das war bisher nur in der Defensive und in Sachen Kampfkraft so. Und es hat Spaß gemacht, den Teamgeist zu sehen.



Frage:

Wer ist jetzt mehr gefordert: die medizinische Abteilung oder Sie?

Brand:

Ich bin nie gefordert. Die medizinische Abteilung arbeitet hier bis tief in die Nacht und das ohne Pause, außer mal zum Essen.



Frage:

Ist das Halbfinale Bestätigung dafür, nicht nur vor Heimpublikum wie bei der WM im Vorjahr erfolgreich sein zu können?

Brand:

Die das gesagt haben, waren Dummschwätzer. Natürlich haben wir von der Unterstützung der Zuschauer profitiert. Wir haben diese Zweifler hoffentlich zur Ruhe gebracht.



Frage:

Ist das selbst gesteckte Ziel mit dem Halbfinale erreicht?

Brand:

Das wurde von außen reingebracht. Solche Dinge mache ich nicht. Ich habe gesagt, ich will, dass wir vernünftig spielen. Und das haben wir eigentlich nicht. Aber durch das Schweden-Spiel bin ich versöhnt worden. Wenn wir so weiter gespielt hätten, hätten wir nie das Halbfinale erreicht.



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