Irving Saladino hat sich in einem packenden Weitsprung-Wettbewerb zum Weltmeister gekrönt. Der 24-Jährige aus Panama landete im letzten Versuch bei 8,57 Meter. Der italienische Freiluft- und Hallen-Europameister

Andrew Howe hatte im fünften Durchgang 8,47 Meter vorgelegt. Titelverteidiger und Olympiasieger Dwight Philipps (USA) sprang als Dritter 8,30 Meter. Der deutsche Meister Christian Reif (Ludwigshafen) hatte den Einzug ins Finale der besten acht verpasst. Bei drei Versuchen kam Reif nur auf 7,95 Meter und beendete die WM auf Rang neun. Drei Zentimeter fehlten ihm zum Weiterkommen. In der Qualifikation hatte Reif am Vortag bei seiner WM-Premiere noch mit persönlicher Bestweite von 8,19 Meter geglänzt.


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Das WM-Finale über 110 Meter Hürden findet ohne Vizeeuropameister Thomas Blaschek statt. Der Leipziger schied im Halbfinale in 13,77 Sekunden als Letzter seines Laufes aus. "Am Anfang war ich gut im Tritt, dann bin ich an der sechsten Hürde hängengeblieben. Das ist Käse", sagte Blaschek, der sich in illustrer Gesellschaft befand. Auch Titelverteidiger Ladji Doucoure aus Frankreich und Lettlands Europameister Stanislaws Olijars verpassten das Finale. "Ich stecke jetzt nicht den Kopf in den Sand. 2009 bei der WM in Berlin bin ich wieder da", sagte Blaschek. Topfavorit Liu Xiang nahm die Hürde Halbfinale sicher und zog in 13,25 als Zweiter seines Laufes hinter Kubas Hoffnungsträger Dayron Robles (13,21) in den Endlauf ein. Der chinesische Olympiasieger hatte auf den letzten Metern das Tempo rausgenommen.


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Der mit einem "Höllenrespekt" angetretene 10 000-Meter-Europameister Jan Fitschen (30) hat das 5000-Meter-Finale trotz mutiger Strategie nicht erreicht. Der Wattenscheider lief im zweiten Vorlauf als Zwölfter in 13:48,39 Minuten um zwei Plätze oder 2,16 Sekunden am Endlauf am Sonntag (12.30 Uhr MESZ) vorbei. Als ihm das Rennen in der Anfangsphase zu langsam wurde, lief Fitschen an die Spitze und machte Tempo. "Das hat mich ganz schön Körner gekostet", gestand der 30-Jährige, "ich habe ab Kilometer drei höllisch gelitten. Da war der Ofen aus." Fitschen hatte im Juli im letzten Moment den deutschen 5000-Meter-Meister, den 26 Jahre alten Hamburger Arne Gabius, aus dem WM-Kader verdrängt.


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Gut neun Monate nach der Geburt von Sohn Cornelis im Dezember 2006 ist die Australierin Jana Rawlinson zum zweiten Mal nach 2003 Weltmeisterin über 400 Meter Hürden geworden. Die 24-Jährige siegte in 53,31 Sekunden überraschend vor Russlands Weltrekordlerin Julia Petschonkina (53,50). Für Australien war es seit 1983 das sechste WM-Gold der Geschichte.