BERLIN. Die Bundesregierung sieht nach den Geständnissen von Rad-Profis bei den geplanten Rechtsverschärfungen im Kampf gegen Doping keinen Nachbesserungsbedarf. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) kündigte im Kabinett erneut die Einsetzung einer Task Force an, die untersuchen soll, ob Steuergelder für Doping verwendet wurden. Nachbesserungswünsche des Bundesrates wurden in den Augen von Kritiker des Gesetzes aber zu wenig berücksichtigt.

Die vor zwei Wochen von der Regierung beschlossene Kronzeugenregelung erfasse auch schwere banden- oder gewerbsmäßige Dopingstraftaten, teilte das Bundesinnenministerium mit. Geprüft werden soll der Vorschlag des Bundesrates, die Einfuhr von Arzneimitteln zu Dopingzwecken zu verbieten.

Der von der Koalition getragene Gesetzentwurf kommt Mitte Juni in den Bundestag und anschließend in den Bundesrat. Er sieht die Besitzstrafbarkeit von "nicht geringen Mengen" verbotener Substanzen vor. "Nur" des Dopings überführte Athleten unterliegen jedoch weiter ausschließlich der Sportgerichtsbarkeit. Bandenmäßiger Handel soll mit Haftstrafen bis zu zehn Jahren geahndet werden.