Hamburg. ITALIEN:

"La Gazzetta dello Sport": "Was für ein hässlicher und trauriger Abschied. Ullrich, das Rennen ist aus. (...) Ullrich bleibt uns in Erinnerung als einer, der sein großes Talent vergeudet hat."

"Il Messaggero": "Nach Schumacher geht auch Ullrich - noch ein großer Kaiser des deutschen Sports tritt ab."

"Il Secolo XIX": "Ullrich tritt ab und schlägt die Tür hinter sich zu."

ENGLAND:

"The Guardian": "Jan Ullrich zieht den Vorhang einer Karriere zu, die die Vorherrschaft der Welt versprochen hatte, aber mit einem Wimmern und einem Hauch von Skandal endete."

"Daily Telegraph": "Jan Ullrich radelt seine Unschuld beteuernd davon. Er kam in die Radsportszene als stürmischer, aufrechter Teenager und verließ den Sport als verbitterter Mann. (...) Als zweitgrößtes Talent seiner Generation hatte er das extreme Pech, zur gleichen Zeit wie Lance Armstrong zu fahren. Ullrich hat den größten Teil seiner beachtlichen Sportkarriere im Schatten verbracht und beendet sie unter einer dunklen Wolke."

"The Independent": "Jan Ullrich kommt am Ende der Straße an. Der frühere Tour-de-France-Champion beendet seine Radfahr-Karriere, nicht aber die Dopingverdächtigungen, die ihn umgeben."

SPANIEN:

"El País": "Der Dopingskandal um die Operación Puerto erledigt Ullrich."

"Marca": "Ullrich hatte einfach genug. Das Ende seiner Karriere zeichnete sich bereits im Mai 2006 ab, als in Spanien der Dopingskandal aufflog."

"As": "Ullrich sagt Adiós, weil er sich von den Doping-Fahndern eingekreist sah."

"Sport": "Ullrich verabschiedet sich durch die Hintertür. Sein Rücktritt war geprägt von Hass und Verbitterung."

SCHWEIZ:

"Neue Zürcher Zeitung": "Statt die Unschuldsbeteuerungen durch Kooperation in der Wahrheitsfindung zu stützen, schaltete Ullrich auf die in Sportler-Kreisen grassierende Unsitte gebetsmühlenartiger Floskeln vom über Gebühr drangsalierten Professional, der trotz unzähligen negativen Dopingtests zu Unrecht des Betrugs bezichtigt wird. Statt der Vernunft hatte bald nur noch eine Armada von Anwälten das Sagen."

"Basler Zeitung": "Der letzte Ausreißversuch von Jan Ullrich.... Es war ein Abschied durch die Hintertür in einer bizarren Atmosphäre. ....Es war ein biederer Rahmen für einen deutschen Sportheroen, der einst in einem Atemzug etwa mit Tennislegende Boris Becker oder Formel-1-Seriensieger Michael Schumacher genannt wurde.

"Blick": "Wie die Stars in anderen Branchen sagen sich auch die Radprofis: Wenn ich auf die gleiche Weise wie die meisten Konkurrenten betrüge, bin ich kein Betrüger. Das ist kollektiver Selbstbetrug! So kommt der Radsport nie aus dem Drogensumpf. Ullrich hätte schon lange wesentlich stilvoller zurücktreten können."

FRANKREICH:

"L'Equipe": "Ullrich stoppt die Kosten. Die Puerto-Affäre und die Dopingvorwürfe haben über ihn obsiegt. (...) Bei seiner Rückkehr von seinem letzten Trainingsaufenthalt auf Mallorca hat der deutsche Radfahrer am Ende eingesehen, dass seine Hoffnung, seine Kritiker zum Schweigen zu bringen, ein frommer Wunschtraum sind."

"Le Parisien": "Ullrich wirft das Handtuch. Eingeholt von der Puerto-Affäre, beendet der Sieger der Tour de France 1997 seine Karriere."

"Liberation": "Ullrich: Eine einzige Tour de France, und dann... Der deutsche Radrennfahrer macht wegen einer Dopingaffäre Schluss. Jan Ullrich verlässt die Bühne durch den Hinterausgang."

"Le Figaro": "Jan Ullrich oder die Geschichte eines Hochbegabten mit einem verpfuschten Schicksal. Jan Ullrichs Abkommen von der Straße symbolisiert perfekt das große Übel, das den Radsport seit einigen Jahren zernagt."

DÄNEMARK:

"Ekstra Bladet": "Ullrichs Rücktritt wirkt wie eine Flucht vor dem Dopingverdacht. Aber auch die Flucht vor einem Beruf, der den Deutschen mit Haut und Haaren aufgefressen hat und ihm schon vor etlichen Jahren die Lust genommen hat."

"Politiken": "Superstar Ullrich fiel so tief wie kein anderer."