Der Leihspieler des FC Schalke 04 fehlt beim HSV-Duell in Manchester und darf sich wegen seiner bisherigen Leistungen auch keine großen Hoffnungen machen, im Saisonendspurt viel Spielpraxis zu sammeln.

Manchester/Hamburg. Im Februar mit großen Erwartungen gekommen, im April bereits wieder ausgemustert: In nur zehn Wochen hat sich das Bundesliga-Sorgenkind Albert Streit auch beim HSV ins Abseits geschossen. Statt des erhofften Neuanfangs bei den Hanseaten droht dem 29-jährigen Mittelfeldspieler nach der Saison die Rückkehr zu seinem von ihm ungeliebten Arbeitgeber Schalke 04. Die Kaufoption des derzeitigen Leihgeschäfts wird der HSV jedenfalls allem Anschein nach nicht ziehen.

Während seine Hamburger Teamkollegen am Donnerstagabend beim englischen Premier-League-Klub Manchester City um den Einzug ins Uefa-Cup-Halbfinale kämpfen, schmort Streit, der für den HSV in dieser Saison international nicht einsatzberechtigt ist, zu Hause. Dass er in den verbleibenden sieben Bundesligaspielen noch einmal für die Norddeutschen auflaufen wird, ist eher unwahrscheinlich. Zu phlegmatisch wirkte Streit bei seinen wenigen Kurzeinsätzen in den vergangenen Wochen, die ihm durchweg schlechte Noten einbrachten.

Der negative Höhepunkt ereignete sich am Sonntag im Bundesligaspiel des HSV beim VfB Stuttgart (0:1), wo Streit nach seiner späten Einwechslung die bittere Niederlage seiner Mannschaft maßgeblich mitverschuldete. Denn statt den Aktionsradius seines Gegenspielers Jan Simak zu stören, ließ er diesen in aller Seelenruhe den Siegtreffer der Schwaben in der Nachspielzeit vorbereiten. Bei seinem unrühmlichen Zehn-Minuten-Einsatz hatte er es nur auf einen einzigen Ballkontakt gebracht.

Selbst der sonst so zurückhaltende HSV-Trainer Martin Jol konnte anschließend seinen Frust nicht verbergen und ließ seinen Ärger über Streits Fauxpas deutlich durchblicken. "Wenn Simak nicht so frei hätte handeln können, wäre das Tor nicht passiert", zürnte der Niederländer - seinen Kredit beim Coach hat Streit damit wohl schon verspielt.

Dabei hatte der Sohn rumäniendeutscher Auswanderer bei seinem Wechsel an die Elbe noch erklärt, der HSV sei für ihn eine "Riesen-Chance", die er nutzen wolle. Nach einem frustrierenden Jahr in Gelsenkirchen hatte er sich sogar selbstkritisch gezeigt: "Ich weiß selbst, dass ich nicht der einfachste Typ bin", erklärte Streit bei seiner Ankunft in Hamburg. Nun droht er erneut zu scheitern.

Auf Schalke, wo er stets seine mangelnde Einsatzzeit beklagte, werden sie Streit kaum mit großer Vorfreude zurückerwarten. Im Winter erklärte er schließlich noch, er sei froh, dass er Schalke hinter sich lassen könne, weil die Zeit bei den Königsblauen nicht einfach für ihn gewesen sei. Wahrscheinlich wird es nun abermals hart für ihn...