Heute um 20.30 Uhr (MEZ, ZDF live, 21.30 Uhr Ortszeit) kämpft der HSV nach dem 1:1 im Hinspiel gegen Galatasaray Istanbul um den Einzug ins Viertelfinale. abendblatt online liefert Hintergründe, mit denen Sie vor und während dem Spiel glänzen können. Mit dieser Aufstellung wollen beide Mannschaften ins Viertelfinale einziehen.

Die Rangliste: In der Klubrangliste der Uefa rangiert der HSV vor dem heutigen Spiel auf Position 26, Galatasaray belegt nur Rang 62. Klubchef Bernd Hoffmann hat das Ziel ausgegeben, unter die Top 20 in Europa zu gelangen. Ein Sieg würde die Hamburger weiter nach oben bringen. Direkt vor dem HSV liegen Schachtjor Donezk (25.), der FC Valencia (24.) und Juventus Turin (23.). Schalke 04 (22.), Werder Bremen (11.) und Bayern München (8.) sind die einzigen deutschen Klubs, die noch vor dem HSV liegen.

Galatasarays Weg ins Achtelfinale: Die Türken qualifizierten sich durch ein 4:3 und 2:1 über Bellinzona für die Gruppenphase des Uefa-Cups. Dort setzten sie sich als Gruppenzweiter mit folgenden Ergebnissen durch: Galatasaray Olympiakos Piräus 1:0, Benfica Lissabon Galatasaray 0:2, Galatasaray Kharkiv 0:1, Hertha BSC Galatasaray 0:1. Im Sechzehntelfinale kamen die Türken durch ein 0:0 und 4:3 weiter.

Der HSV-Weg ins Achtelfinale: Die Hamburger qualifizierten sich durch ein 0:0 und 2:0 über Urziceni für die Gruppenphase des Uefa-Cups. Dort setzten sie sich als Gruppensieger mit folgenden Ergebnissen durch: 2:1 in Zilina, 0:1 gegen Amsterdam, 2:0 bei Slavia Prag, 3:1 gegen Aston Villa. Im Sechzehntelfinale kam die HSV-Elf durch Siege mit 3:0 und 1:0 gegen Nijmegen weiter.

Die Regel: Nach dem 1:1 im Hinspiel reicht dem HSV ein Remis mit mindestens zwei Toren zum Weiterkommen, da laut Reglement der Uefa das Team weiterkommt, das bei einer identischen Anzahl von Treffern auswärts die größere Anzahl von Toren erzielt hat. Bei einem 1:1 folgen 2 x 15 Minuten Verlängerung und gegebenenfalls ein Elfmeterschießen.

Die Unterstützung: Rund 600 Fans des HSV reisen (per Flugzeug) aus Hamburg nach Istanbul, um im Ali Sami Yen-Stadion ihr Team live zu unterstützen, viele davon mit einem "Tagesflieger", organisiert vom Supporters Club.

Das Stadion: Das Stadion Ali Sami Yen ist mit 23500 Zuschauern restlos ausverkauft. Die Spielfläche ist 105 x 68 Meter groß. Nur die Haupt- und Gegentribüne des reinen Fußballstadions, das seit 1964 die Spielstätte Galatasarays ist und inmitten eines Wohngebiets liegt, ist überdacht. Derzeit wird für 130 Millionen Euro in Seyrantepe nördlich von Istanbul ein modernes Stadion erbaut, das fast 60000 Zuschauer fassen wird und 2010 fertig sein soll.

Die Auslosung: Am Freitag um 13 Uhr werden in Nyon (Schweiz) am Sitz der Uefa die Viertelfinal-Paarungen ausgelost. Klubmanager Bernd Wehmeyer hat vorsorglich schon mal einen Flug am Freitagmorgen (5.25 Uhr) aus Istanbul nach Genf gebucht.

Die Termine: Die Viertelfinals werden am 9./16. April ausgetragen, die Halbfinals am 30.4./7.5. Das Endspiel steigt am 20. Mai im Stadion von Fenerbahce Istanbul, im asiatischen Teil der Stadt. Für Fener-Fans wäre es ein Albtraum, würde Galatasaray das Finale in ihrem Stadion austragen.

Die Prämie: Beim Erreichen des Viertelfinales kassiert der HSV 600.000 Euro von der Uefa, dazu kommen die Zuschauereinnahmen des Heimspiels (rund 1,3- 1,5 Millionen Euro). Die Mannschaft kassiert für den Einzug ins Viertelfinale 300.000 Euro an Prämien.

Die Bilanz: Der HSV duelliert sich in seiner Europapokalgeschichte erst zum dritten Mal mit einem türkischen Team. 1997 gab es im UI-Cup ein 3:1 gegen Samsunspor, 1999 ein 2:2 und ein 4:1 gegen Trabzonspor (Halbfinale).

Die Gemeinsamkeiten: Frank Rost und Lincoln spielten von 2004 bis 2007 zusammen beim FC Schalke 04, Michael Gravgaard und Tobias Linderoth von 2005 bis 2007 beim FC Kopenhagen.

Die deutschen Wurzeln: Serkan Calik (Dinslaken), Aykut Ercetin (Göppingen), Volkan Yaman (München), Hakan Balta (Berlin), Baris Özbek (Castrop-Rauxel) und Ümit Karan (Berlin) wurden in Deutschland geboren. HSV-Angreifer Tonay Torun spielt für die türkische U-19, obwohl er in Hamburg geboren wurde.

Die deutsche Vergangenheit: Der im Februar gefeuerte Trainer Michael Skibbe war nicht der erste deutsche Fußballlehrer bei Galatasaray. "Häuptling Silberlocke" Jupp Derwall wurde zwischen 1984 und 1988 zweimal Meister (1987, 88) und einmal Pokalsieger (1985). Auch Reinhard Saftig (1994-95) und Karl-Heinz Feldkamp (1992/93), heute Technischer Direktor, hatten das Cheftrainer-Amt inne.

Die Torbilanz: Ivica Olic ist mit sechs Treffern erfolgreichster HSV-Torschütze in dieser Europacup-Saison, bei Galatasaray traf Milan Baros bisher viermal.

Die HSV-Rekordsiege: Der höchste Sieg im Uefa-Pokal gelang dem HSV mit dem 8:0 gegen CSC Steagul Rosu Brasov (Rumänien) 1974 in der zweiten Runde. Der höchste Auswärtssieg gelang den Hamburgern mit dem 6:3 beim FC Utrecht (1981, erste Runde).

Die HSV-Rekordniederlagen:

Ungern denken die Hamburger an das 1:4 bei Sigma Olmütz (1991, dritte Runde) zurück. Zuhause setzte es 1980 in der dritten Runde sogar ein 0:5 gegen AS St. Etienne.

Der Galatasarays-Rekordsieg: Den höchsten Sieg feierte der Klub mit dem 5:1 gegen den FC Sion (2007, erste Runde).

Die Galatasaray-Rekordniederlagen: Die bitterste Schlappe erlebten die Türken 2008 mit dem 1:5 bei Bayer Leverkusen (Sechzehntel-Finale). Zuhause gab es 1975 einmal ein 2:4 gegen Torpedo Moskau (zweite Runde).

Galatasarays Triumphe: Galatasaray gewann bisher als einziger türkischer Klub den Uefa-Pokal, als 2000 Arsenal London in Kopenhagen mit 4:1 nach Elfmeterschießen bezwungen wurde. Die Türken waren zudem das erste Team, das den Uefa-Cup gewann, nachdem es in der Champions League als Gruppendritter gescheitert war. Danach gelang sogar der Gewinn des Uefa-Supercups durch ein 2:1 über Real Madrid. Damals als Spieler aktiv war der heutige Gala-Trainer Bülent Korkmaz.

Galatasarays Historie: Galatasaray wurde am 1.10.1905 gegründet und ist der älteste Fußballklub der Türkei. Der Klub feierte 17 Meisterschaften und 14 Pokalsiege.

Der Name: Den Namen Galatasaray verdankt der Klub einer 1481 gegründeten Sultanschule mit gleichem Namen, die künftige Staatsoberhäupter und Diplomaten der Osmanen ausbilden sollte. Anfang des 20. Jahrhunderts beobachtete ein Student namens Ali Sami Yen (nach ihm ist das Stadion benannt) ein Fußballspiel der in Istanbul lebenden britischen Gemeinschaft und gründete 1903 einen inoffiziellen Klub, der zwei Jahre später offiziell bestätigt wurde.

Die Fußball-Hauptstadt: Ankara ist zwar die Hauptstadt der Türkei, dafür spielen fünf Istanbuler Klubs spielen in der türkischen Süper Lig: Neben Galatasaray, Besiktas und Fenerbahce sind dies Büyüksehir und Belediyespor. Dazu kommen die Zweitligisten Istanbulspor und Kasimpasaspor.

Uefa-Cup-Historie: : Die meisten Uefa-Pokal-Titel errangen Inter Mailand, Juventus Turin und der FC Liverpool, die jeweils dreimal siegreich waren. Erfolgreichster Trainer ist Giovanni Trapattoni (dreimal mit Juventus).

Der Rekord-Torschütze: Die meisten Treffer in einer Uefa-Pokal-Saison gelangen Jürgen Klinsmann, der in der Saison 1995/96 15 Tore erzielen konnte.