Auf den Halligen unterwegs

Hallig Hooge

Hallig Hooge besitzt im Sommer 110 Einwohner, dazu kommen 400 Urlauber und an die 1000 Tagesgäste. Im Winter schrumpft die Zahl auf 50 Bewohner. Die Besucher kommen, um das Leben auf diesen Eilanden inmitten des gigantischen Ozeans zu erleben - zu verstehen wie das Gefühl sein muss, sich in einer stürmischen dunklen Herbstnacht in die Häuser auf den Warften zurückzuziehen, während das Wasser in der Dunkelheit immer höher steigt und irgendwann ringsherum nur noch Meer ist. Nordsee pur das ist nichts für schwache Gemüter. Angst vor Überschwemmungen dürfen die Hallig-Bewohner nicht haben, ansonsten könnten sie hier nicht leben. Auf Hooge heißt es im Schnitt vier-fünf Mal im Jahr Land unter, sehr viel seltener als auf den anderen Halligen. 1990 lag Gröde 90 Mal "blank". Früher wurde mit Hallig ein Stück Land ohne Deich bezeichnet. Mittlerweile weisen fast alle Halligen bis zu 4 m hohe Sommerdeiche auf. Gegen die Stürme in ungemütlicheren Jahreszeiten können diese Deiche allerdings nicht mehr viel ausrichten. Bei extremen Sturmfluten können sich die Bewohner in einen Schutzraum im Oberschoß zurückziehen.

Kiek mol (in)!

2km-Rundweg erschließt den Naturerlebnisraum der malerischen Hallig

Heimatmuseum zeigt wie es früher auf der Hallig zuging

Königspesel die typisch gute Stube gab es auch auf der Hallig, zum Glück denn im Jahr 1826 trug es sich zu, dass der dänische König Frederik VI. wegen schlecht Wetters die Hallig nicht mehr verlassen konnte, und deswegen eine Nacht in dem Bett des Kapitäns Tade Hans Bandiks verbrachte.

Wattenmeerhaus informiert über Watt und Natur, Sturmflutkino zeigt Kurzfilme über "Land unter"

Halligkirche erbauten die Hooger nach der Sturmflut von 1634 aus Teilen der ehemaligen Kirche eines untergegangen Ortes (Di-So 10-17 Uhr)

Schön slopen

Privatzimmer und Ferienwohnungen über das Touristikbüro, 04849/9100

Hülp

Touristikbüro "Hallig Hus" Hanswarft, www.hooge.de, Tel. 048 497/9100

Anreis Fähr- und Schiffsverbindungen: Autofähre: Wyker Damfschiffs-Reederei , Tel. 01805/08 01 40, Fahrtzeit von Schlüttsiel nach Hooge ca. 60 Min. Autos von Gästen sind auf der Hallig unerwünscht

Personenschnellfähre Adler-Express Ende März-Ende Okt. 2-mal tgl. von Nordstrand, Amrum und Hörnum/Sylt

Tages-Ausflugsfahrten nach Hooge gibt es von allen umliegenden Inseln, ab Schlüttsiel mit der MS Seeadler 1 Tel. 046 74/1535

Langeneß und Oland

Langeneß ist 10 km lang und nur wenige 100 m schmal, hat knapp 120 Bewohner auf 18 Warften, eine Kirche, eine Schule, Grünland, wo man hinschaut und einige Badestellen rings um die Hallig. Oland ist die älteste Hallig und weist auf ihrer einzigen Warft mit einer reetgedeckten Kirche auf und besitzt das einzige reetgedeckte Leuchtfeuer Europas. Olands 33 Einwohner sind durch Lorengleise mit Langeneß und dem Festland verbunden. Schiffe erreichen die autofreie Hallig nur unregelmäßig, sodass Gäste mit originellen Plattformen auf Rädern vom Lorenbahnhof in Dagebüll abgeholt werden. Auf die Hallig Langeneß kommen im Sommer an die 70 Tagesgäste. Obwohl jeder Gast willkommen ist, wünscht man sich auf dem Minieiland natürlich vor allem Gäste, die lieber länger verweilen mögen. Da die Hallig Langeneß sehr groß ist, verläuft sich der Tourismus und viel Ursprünglichkeit blieb auf Langeneß-Oland erhalten.

Das Kapitän-Tadsen-Haus auf der Ketelswarf auf Langeneß versetzt die Besucher zurück in frühere Halligzeiten. Die Halligbewohner betrieben Viehwirtschaft, Fischfang und Landwirtschaft. Ackerbau konnte nicht betrieben werden, dafür ist der Boden zu salzig. Auch das Grundwasser ist von Salz zersetzt, sodass jeder Tropfen aufgefangen werden muss. Nachdem 1962 die Sturmflut alle Süßwasservorräte vernichtet hatte, wurden Wasserleitungen vom Festland verlegt.

Olands einzige Warft sieht aus wie aus dem Bilderbuch: weiße Zäune, blühende Lupinen, Gladiolen und Mohnblumen vor gepflegten Reetdachhäusern und in der Mitte der Fething, ehemals natürliche Viehtränke, der heute als Löschteig dient.

Kiek mol (in)!

Wattenmeerhaus informiert über die erstaunlich vielfältige Natur auf der Hallig, Peterswarf, Tel. 04684/216

Kapitän-Tadsen-Haus die reiche Ausstattung eines Kapitänshauses im 18. Jh. ist hier zu bestaunen (Führungen Ostern-Okt. Mo-Sa 13.30, 15.30 Uhr, Tel. 04684/217)

Gertsenhaus informiert u.a. über die Salzsiederei, (Ostern-Okt. Tgl. 10.30 Uhr, Tel. 213)

Friesenstube auf der Honkenswarf gibt es viele Sammelstücke aus der Seefahrt (Di, Do 10.30 oder n. V., Tel. 04684/235)

Kirche auf der Kirchwarf ist tagsüber offen

Loopen, swömmen un hüppen

Mietfahrräder auf Rixwarf und im Hilligenley, Tel. 04684/223. Für Gruppen rattert der Hallig-Express (Unimog mit Anhänger) vom Anleger zu Kirche und Ketelswarf, Tel. 04684/235

Hülp Tourismusbüro Langeneß-Oland, bietet 328 Betten und viele Infos, Ketelswarf, 25863 Langeneß. www.langeness.de

Gröde-Appelland Kleinste Gemeinde Deutschlands

Die Häuser stehen auf künstlich aufgeworfenen Warften. Gröde ist mit 19 Einwohnern die kleinste Gemeinde Deutschlands. Die Schulklasse zählt selten mehr als zwei Schüler. Praktisch: Bei der Bundestagswahl ist die Gemeinde immer als erstes ausgezählt. Ganze 2,5 Quadratkilometer, zaunlose Weide und zwei Warften: Die Bewohner leben auf der Knuds- und der Kirchwarft. Das seit dem 19. Jh. nicht mehr besiedelte Gebiet von Appelland wuchs im 20. Jh. mit Gröde zusammen. Keine Kneipe, kein Laden, Schiffsverkehr nach Bedarf, Lebensmittel vom Festland angeliefert. Gäste sind in der kleinen Hallig-Gemeinschaft willkommen, Kapitän Uwe Petersen schippert sie von Schlüttsiel herüber, wenn die Tide es zulässt. Vogelfreunde kommen wegen der Ringelgänse im April und Mai und im Sommer steht die Insel wegen des lila Strandflieders in voller Blüte. Dann wird es schon mal lebendig durch die vielen Tagesausflügler.

Schön slopen Eine Übersicht über alle Vermieter auf der Hallig Langeneß gibt es hier http://www.langeness.de/index.php?Seite=Warfen

Anreis Schiffsverbindung Fähre MS Rungholt, Kapitän Uwe Petersen, Tel. 046 67/367