Von Wesselburen bis Brunsbüttel: Zu Beginn einen Abstecher zu Friedrich Hebbel in Wesselburen, Büsum lockt mit grünem Strand, Deichspaziergängen und Krabben vom Kutter, in Friedrichskoog wachsen Seehunde auf und Brunsbüttel hat mehr als den Nord-Ostseekanal und gigantische Schiffe zu bieten
Brunsbüttel liegt am Nord-Ostsee-Kanal, so und nicht andersherum muss es wohl heißen, angesichts dieser genialen Schleusenanlage, durch die sich die dicksten Pötte hindurchschlängeln und die Brunsbüttels größte Attraktion darstellt. Die kleine Stadt gerät darüber fast in Vergessenheit, allerdings ist der alte Dorfkern Brunsbüttel mit Fachwerkhäusern aus dem 18. Jh. und der 1679 im Barockstil erbauten Jakobuskirche auf dem begrünten Marktplatz durchaus malerisch; und so lohnt sich ein Abstecher in den Ort allemal. Auf dem Marktplatz fällt einem ein schönes Fachwerkhaus (Markt Nr. 12) ins Auge: das 1779 erbaute Mathias-Boie-Haus. 1286 fand die Stadt übrigens zum ersten Mal Erwähnung, wenn auch in etwas unrühmlichem Kontext, denn die Brunsbütteler mussten sich verpflichten, die Schiffe der Hamburger Kaufleute nicht länger zu überfallen. Heute kommt der wirtschaftliche Segen aus anderen Quellen: östlich des Kanals Brunsbüttelkoog erstreckt sich ein riesiges, naturgemäß wenig ansehnliches Industrieareal mit Chemiefabriken und dem Atomkraftwerk.
Extra: Mit der Draisine unterwegs, "Segeln" auf der alten Marschenbahn
Umgebung
Burg
In der "Höhe" auf dem Geestrücken liegt der Luftkurort Burg (4000 Ew.). Von dem 21 m hohen Aussichtsturm des Waldmuseums hat man einen fantastischen Ausblick über Dithmarschen bis zur Elbmündung. Im Museum dreht sich alles um die Entwicklung des Waldes in Norddeutschland und um die bedrohte Tier- und Pflanzenwelt in der Region. Für Kinder gibt es einen Abenteuerspielplatz. Obere Waldstraße, Tel. 04825/29 85
Friedrichskoog ist einer der größten Kutterhäfen an der Nordseeküste. Doch da die Kutterflotte schrumpft und der Nachwuchs nicht mehr raus auf See will, setzen die Einheimischen auf den Tourismus. Immerhin noch 15 Kutter legen im Hafen an, die man beim täglichen Geschäft beobachten kann und je nach Jahreszeit gibt’s frische Krabben vom Kutter. Friedrichskoog-Spitze heißt das Strandbad, 5 km vom Hafen entfernt, dessen Strand auf einer grünen Wiese liegt. In dem noch jungen Seebad wurden in den vergangenen Jahren Apartmenthäuser und eine Ladenzeile gebaut. Diese Ferienanlage mitten in der Marsch direkt am Deich hat wenig Charmantes.
Seehundstation Die Seehundstation ist die einzige autorisierte Seehund-Aufnahmestation in Schleswig-Holstein. Eine Gruppe lebt ständig in der Station. Die Seehunde tummeln sich dort in einem naturnah angelegten Beckensystem. Man kann die Tiere über und unter Wasser beobachten. Besonderes Highlight sind die täglichen Fütterungen Kinderfreundliches Informationszentrum. Außerdem kann man auch Pate eines Heulers werden.
Die Windmühle "Vergissmeinnicht" dient als Hochzeitsmühle, Veranstaltungsort mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen
Außerdem bieten sich Wattwanderungen und Kutschfahrten an
Meldorf Das grün oxydierte Kupferdach und den Turm sieht man von weithin: Die mächtige St. Johanniskirche - auf Grund ihrer Größe auch Dom genannt, obwohl es hier nie einen Bischof gab - gilt als der bedeutendste gotische Kirchenbau zwischen Hamburg und dem dänischen Ribe. Am Fuße des Doms, in der Enge der schmalen, kopfsteingepflasterten Gassen, ist das Flair der einstigen und einzigen mittelalterlichen Stadt Dithmarschens noch zu spüren. Vom 1227 bis 1447 versammelte sich hier der Rat der freien Bauern, im Lauf der Geschichte mussten die Meldorfer zunehmend Macht und Einfluss an die heutige Kreisstadt Heide abgeben.
Zwei Museen warten in dem kleinen Ort auf Besucher. Das Dithmarscher Landesmuseum rollt die Geschichte der alten Bauernrepublik auf (Bütjestr. 2-4) Landwirtschaftsmuseum stellt die bäuerlichen Arbeitsläufe der letzten 200 Jahre bildhaft dar (Am Jungfernstieg 4). Im Mittelalter lag Meldorfs Hafen am Stadtrand, heute ankern die Schiffe, meist Jachten, 8 km westlich im Schutz des neuen Seedeichs, Dort am Speicherkoog entstand ein beliebtes Surfareal: Per Auto kann man direkt an den ausgedehnten Freizeitsee heranfahren, auspacken, los geht’s. Eine Wind- und Kitesurfschule liegt direkt am Surfrevier, Tel. 0174/5775512
Heide 12.000 Mann gegen 400 hieß die Relation in einer lausig kalten Nacht am 17. Februar des Jahres 1500: Nahe Hemmingstedt trat eine Übermacht dänisch-holsteinischer Truppen gegen eine die kleine Schar Ditmarscher Bauern an, die um ihre Unabhängigkeit kämpften. Ihnen gelang das Unfassbare. Sie öffneten bei Flut ein Siel im nahen Deich. Durch diese List wurde das Schlachtfeld in eine Schlammwüste verwandelt, in der sich die hartgesottenen Dithmarscher weitaus besser schlugen als die überrumpelten Schlachtenformationen. Sie kämpften so lange, bis die feindliche Übermacht in Wasser und Morast versank: Danach waren der Bauernrepublik noch 59 freie Jahre vergönnt, bis die dänisch-holsteinischen Truppen abermals anrückten, nur dieses Mal konnte keine List helfen.
Büsum - das älteste Seebad Dithmarschens ist vielleicht nicht gerade spektakulär. In diesem klassischen Hafenort wird nicht viel Schnickschnack gemacht, da sind die Dithmarscher stur. "Wenn es den Herrschaften nicht gefällt, können sie ja anderswo Urlaub machen." Doch sie kommen.
Vielleicht ist es gerade das, was viele Urlauber an dem Ort so schätzen - das Ungeschnörkelte Büsum ist einer der beliebtesten Ferienorte an der Nordseeküste. Die Urlauber genießen die frische Nordseeluft, unternehmen lange Spaziergänge am Deich oder legen sich an den 3,5 km langen grünen Strand, der im Sommer mit ungefähr 3000 bunten Strandkörben gesprenkelt ist. Für die nichtkurierbaren Strandliebhaber wurde allerdings eine Alternative ersonnen: Die Perlebucht lockt mit einer aufgeschütteten Sandbank an einem Badesee.
In der Fußgängerzone konkurrieren unzählige Kneipen, Diskotheken, Eisbuden, Boutiquen und Souvenirläden miteinander. Im Sommer schieben sich die Gäste durch die Gassen. Auch die authentische Hafenatmosphäre gefällt den Feriengästen: der Museumshafen, Krabben direkt vom Kutter oder dem Schleusenhaus einen Besuch abstatten. Die Hafenstraße zieht sich hoch bis zum Kirchplatz bei der St. Clemens-Kirche, auch Fischerkirche genannt, die in früheren Zeiten gelegentlich von Piraten heimgesucht wurde, die kurzerhand die schönsten Stücke mitgehen ließen. Bildschön ist der rund 25 m hohe Leuchtturm von 1913 (Am Tonnenhof).
Wesselburen
Das Städtchen mit den Kopfsteinpflastergassen entstand auf einer Warft. Seinen höchsten Punkt markiert die Bartholomäuskirche. Baumeister Schott wählte eine auffällige Dachkonstruktion mit einem Zwiebelturm. Der Innenraum fällt quadratisch aus und der Altar ist eine Nachbildung des Altars der Lübecker Marienkirche (Schlüssel im Stadtcafe am Markt). Der berühmte Dramatiker Friedrich Hebbel ist Wesselburens berühmtester Sohn, in der alten Kirchspielvogtei, einem Gebäude von 1737, ist ihm ein Museum gewidmet. Von 1827 bis 1835 lebte Hebbel in diesem Haus, Jahre später verschlug es ihn nach Wien. In insgesamt 10 Räumen wird Hebbels Leben chronologisch dargelegt, von den bescheidenen Anfängen in Wesselburen bis hin zu seinem Tod 1863 in Wien. (Hebbelmuseum, Österstr. 6)
Kiek mol (in)!
In Brunsbüttel:
Heimatmuseum Interessantes zum Brunsbüttel Alltag, viel Maritimes und Informationen zu Sturmfluten, Kanalbau, Torfstechern und Walfängern (Markt 4, Tel 04852/7212 [Norbert Wenn])
Elbeforum ist ein junges Museum und präsentiert wechselnde Ausstellungen aus allen Bereichen der modernen Kunst. (Von Humboldt-Platz 5, Tel. 04852/54000)
In Heide:
St. Jürgenskirche Am Rand des riesigen Marktplatzes
Lüttenheid , kopfsteingepflasterte Straße, mehrere Stätten der Kultur, Nr. 34 ist das Stammhaus der Familie des Komponisten Johannes Brahms, der allerdings die meiste Zeit in Hamburg verbracht
Auf der Museumsinsel Lüttenheid (Nr.40-48) sind des Geburtshaus des Mundartdichters Klaus Groth sowie das Heimatmuseum in der Alten Schmiede und im Alten Pferdestall sowie das Museum Naugard zusammengefasst.
In Büsum:
Gesundheits- und Thalassozentrum Vitamaris Büsum (Südstrand 5) und ins Erlebnisbad "Piraten Meer" (Südstrand 9, www.piratenmeer.de )
Büsumer Meereswelten Ob tropisches Korallenriff oder kalter Nordseegrund - In 20 Schaubecken mit insgesamt 60.000l Süß- und Seewasser werden unterschiedliche Wasserbewohner vorgestellt. Am Südstrand 9a, www.buesumer-meereswelten.de
In unmittelbarer Nachbarschaft (Alleestr.) ist das Nordsee-Aquarium, in dem hauptsächlich Fische der Nord- und Ostsee zu sehen gibt, Tel. 04834/2525
Museum am Meer berichtet über Küstenfischerei und Anfänge des Tourismus (Fischereihafen 19), www.museum-am-meer.de
Museumshafen der einzige mit historischen Schiffen wie dem Zweimast-Gaffelkutter "Margaretha" (Fischerkai 2, Tel. 04834/1380) - www.museumshafen-buesum.de
In Wesselburen:
Kohlosseum Informationen rund um das traditionelle Gemüse - www.kohlosseum.de
Up n’ Swutsch
In Büsum:
Alleestraße "Sehen und gesehen werden" heißt das Motto. Büsums Flaniermeile mit Restaurants und Kneipen.
Biersalon Pub-Atmosphäre, englisches Bier vom Fass. Auch Glücksspieltempel. Alleestr. 36, Tel. 04834/977 22
Im Versteck Szenelokal. Hohenzollernstr. 4, Tel. 04834/778
Octopus Hier trifft sich das junge Büsum, auch Einheimische. Bahnhofsstr. 25a, Tel. 04834/36 77
Schön slopen
In Wesselburener Koog
Achtern Diek Lounge Ganz in der Nähe von Wesselburen liegt dieses unkonventionelle Hotel, das schon fast kein Geheimtipp mehr ist. Die zwei Hamburger Event-Designer Katja Buddelmann und Enrico Maiale haben einen 100 Jahre alten Resthof im Dithmarschen in ein kleines aber feines Bed & Breakfast-Hotel verwandelt. Dammstraße 28, Tel.: (04833) 429 103, www.kurdirektor.com
>> Achtern Diek Lounge bei Kleine Fluchten
In Heide:
Hotel Berlin Hotel im Landhausstil. Idyllisch gelegen mit Blick auf Pferdekoppeln, Beautyabteilung, Restaurant. 70 Zi., Österstr. 18, Tel. 0481/854 50, www.hotel-berlin.de
In Büsum:
Hotel Friesenhof 4-Sterne-Hotel direkt hinter dem Deich. Die meisten Zimmer mit Meerblick, Sauna und Fitnessbereich. 44 Zi., 1 Suite, Nordseestr. 66, Tel. 04834/95 51 20, www.friesenhof-buesum.de
Zur Alten Apotheke Kleines, gepflegtes Hotel garni im Zentrum. 17 Zi., Hafenstr. 10, Tel. 04834/20 46, www.hotel-zur-alten-apotheke.de
Zur alten Post Hotel im Zentrum, direkt bei der St.-Clemens-Kirche. Gutes Restaurant. 46 Zi., Hafenstr. 2, Tel. 04834/951 00
Jugendherberge In der Nähe des Kutterhafens gelegen, Dr. Martin-Bahr-Straße, Tel.048 34/933 71
Eeten un Drinken
In Friedrichskoog
Fischhaus Stührk In der gefliesten Fischbratküche oder draußen auf der Bank gibt es alles, was die Kutter gerade angelandet haben: kalt zwischen zwei Brötchenhälften, gebraten, gekocht oder geräuchert. Am Hafen, Tel. 04854/217
Hochzeitsmühle Vergissmeinnicht Windmühle von 1860 mit Restaurant, Weinstube und Cafe. Für alle, die auf außergewöhnliche Weise »ja« sagen wollen: Hier befindet sich seit 1992 die Außenstelle des Standesamtes Friedrichskoog. Koogstr. 90, Tel. 04854/15 06
In Brunsbüttel:
Zum Yachthafen Schlemmen mit Blick auf die Schleusenanlage. Spezialität: Krabbengerichte. Kreystr. 1, Tel. 04852/ 23 06
In Heide:
Am Kamin Dithmarscher Spezialitäten im Hotel Kotthaus. Rüsdorfer Str. 3, Tel. 0481/85 09 80
Cafe Reimers Frühstück, köstliches Gebäck und gehaltvolle Torten. Friedrichstr. 33, Tel. 0481/68 30 30
Journal Bar , Bistro, Bierhaus. Schuhmacherort 26, Tel. 0481/ 599 82 22
In Büsum:
Büsumer Pesel Cafe und Restaurant im Kurgastzentrum. Schöner Blick auf die Nordsee. Südstrand 15, Tel. 04834/10 40
Kiek in Über 40 Fischgerichte, Lammgerichte. Hohenzollernstr. 13, Tel. 04834/29 07
Zur Alten Post Traditionslokal mit hervorragender regionaler Küche, Spezialität: Krabbengerichte. Man isst in einer originalen Bauernstube. Hafenstr. 2, Tel. 04834/23 92
Kolles Alter Muschelsaal Allein schon wegen des Muschelsaals, der von fast 100.00 Muscheln geschmückt wird, lohnenswert, Hafenstr.27, Tel. 048 34/24 40
Loopen, swömmen un hüppen
In Brunsbüttel:
Schiffstouren auf Kanal und Elbe mit der "Riverboat Germania" Di, Do Personenfähre Brunsbüttel-Cuxhafen, Mühlenstr. 13, Tel. 04823/92610, www.psb-brandt.de
Vergnögen
In Heide:
Heider Marktfrieden Großartige Mittelalterspiele, jeweils in geraden Jahren, 2. Juliwochenende Ab 1447 trafen sie in Heide die 48 Ratsleute der Bauernrepublik nach heftigem Streit mit ihren Meldorfer Kollegen. Später kehrte Frieden ein, der heute noch groß gefeiert wird: Heider Marktfrieden.
In Marne: Nov. Karneval
In Brunsbüttel
Juni (2.Sa) findet der
längste Flohmarkt
an der Westküste statt
Juli
Wattlümpiade
mit norddeutsch-skurrilen Sportarten und Musik
In Friedrichskoog
Juli/Aug. Kutterregatta und Heimatfest am Strand
August: Seehundsommerfest
www.seehundstation-friedrichskoog.de
Hülp
In Brunsbüttel: Tourist-Info Brunsbüttel Koogstr. 68a, Tel 04852/9177, www.brunsbuettel.de
In Marne: Touristinformation, Deichstraße 2, Tel. 04851/957686, www.marne.de
In Meldorf: Informationszentrum Wattwurm, auch architektonisch interessant, Informationszentrum des Nationalparks Wattenmeer (Meldorfer Hafen), Tel. 04832/62 64
Fremdenverkehrsverein, Nordermarkt 10, www.meldorf-tourismus.de , Tel. 04832 / 97800
In Heide: Touristinformaton Heide rundum, Markt 28, 0481/ 2122160 www.heide-nordsee.de
In Friedrichskoog: Kurverwaltung, Koogstr. 141, 0800/2020 060 (kostenlos aus d. dt. Festnetz), www.friedrichskoog.de
In Büsum: Info- und Reservierungscenter Büsum Südstrand 11, Büsum, Tel. 04834/909110, www.buesum.de
In Wesselburen: Tourismusverein Wesselburen, www.wesselburen.de