Palma, die Hauptstadt der Balearen, ist ein Menschenmagnet: Etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung Mallorcas lebt hier und das aus vielerlei Gründen: Nicht nur hat die Stadt hat das höchste Pro-Kopf-Einkommen und die niedrigste Arbeitslosenquote der Balearen; Palma, die Perle des Westens, steht auch für pulsierendes Leben, ist temperamentvoll und doch stilvoll, ist trendlos trendig, ist jung und gleichzeitig alt.


Da gibt es brodelnde Geschäftsviertel, in denen dynamische Innovatoren mit anthrazitfarbenen Anzügen wild gestikulierend in verspiegelten Gebäuden sitzen und neue Geschäftsmodelle entwerfen. Doch dann ist da auch die Altstadt mit ihren gemauerten Zierbrunnen, geschwungenen Wendeltreppen, schmiedeeisernen Balkongittern und prachtvollen Palästen. Hier herrscht ein ganz anderes Lebensgefühl: Um die Avinguda Jaume III. tingeln kleidsame Menschen durch kleine Läden und kaufen Schuhe, Kleider, Juwelen, Bademode, Schokoladen-Skulpturen und Zigarren. Andere ruhen sich auf arkadengesäumten Plätzen bei einem cafe con leche von den Strapazen des Tages aus. Wieder andere promenieren zwischen den Reichen und Schönen über den Passeig Marítim, um möglichst unauffällig aufzufallen. !(l) Kulturliebhaber gehen ins "Es Baluard", das neue Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, das kühne Architekten in Palmas historische Festungsanlage hineingebaut haben. Die 2500 Quadratmeter große Anlage ist bis unter die Decke vollgestopft mit Meisterwerken von Miró bis Magritte, ja, selbst auf dem Dach hängen Bilder, und im Innenhof finden Konzerte und Filmfestivals statt.

Später am Abend schlendert die Jugend noch durch die Ausgehviertel. Das Llotja-Viertel mit seinen schummrigen Jazzlokalen, Bars und Bodegas ist noch immer schwer beliebt; noch szeniger feiert man heute allerdingsin der Ca’n Barbara Bucht, kurz hinter dem ehemaligen Pacha (neuerdings "Abraxas") im "Garito", im "113" oder im "Mosquito". Hier treffen sich noch überwiegend die Einheimischen wenn sie nicht trotz Botellon-Verbot am Paseo Marítimo und der Hafenmole feiern.

Es ist gerade abend geworden. Rot senkt sich die Sonne über Palma. Eine Spanierin mit dunklen Haaren lehnt an einer weißen Wand. Auf ihren braunen Armen kräuselt sich eine leichte Gänsehaut. "Schön ist es, in Palma zu sein", denkt sie. Recht hat sie! Und Sie? Wollen Sie nicht auch dort hin?