Während der Reconquista versank Felanitx in Schutt und Asche. Als Hochburg der Azulejos erstand es wie der sagenumwobene Phönix wieder auf. Heute gibt sich die kleine Stadt weltoffen und mondän.

Auf der Nord-Süd-Achse zwischen Manacor und Santanyi liegt Felanitx. Das Umland sieht aus, als hätte Don Quixote hier gewütet: In der Mittelgebirgslandschaft mit ihren Aprikosengärten und Weinhängen stehen überall flügellose Mühltürme in der Landschaft. Hier wird kein Getreide mehr gemahlen heute produziert die Region ums Städtchen vor allem Kapern und Weißwein. Und eine Weinprobe sollte sich wirklich niemand entgehen lassen, der in den schmalen Gassen der ansehnlichen Altstadt lustwandelt: Die guten Weine aus Felanitx sucht man nämlich in den Regalen der meisten Supermärkte vergebens; sie sind fast nur in der Region selbst erhältlich.


Bilderbuchschön ist auch der alte Hafen Portocolom , etwa 10 Kilometer südöstlich der Stadt. Vor weißen Bootshäusern wippen dort bunte llaüts auf dem Wasser auf und ab. Die traditionell-mallorquinischen Fischerboote sind größtenteils noch im Einsatz. Wer hier gewesen ist, versteht die verschrobenen Sprüche der Stadtbewohner irgendwie besser: Diese werden nämlich nicht müde, darauf zu pochen, daß Christoph Kolumbus in Felanitx geboren sei. Nur leider fehlen ihnen dafür die Beweise.