Das Landgut Sa Granja, etwa 15 km von Palma, zählt zu den touristischen Klassikern der Insel.

In einer üppig grünenden Gartenanlage südlich von Valldemosa liegt die Landvilla Sa Granja. Eine Quelle sprudelt hier aus dem Fels und verwandelt das umliegende Land in einen blühenden Hain. Seit der Römerzeit ging von dieser fruchtbaren Gegend eine starke Anziehungskraft auf Menschen aus: Im 12. Jahrhundert nutzten die Mauren die Kraft des Wassers, um Korn zu mahlen und Olivenöl zu pressen; später verwandelte der "Bernhardiner"-Orden die maurische Mühle in ein Kloster. Noch später kamen wohlhabende Kaufleute und gestalteten die Einsiedelei zum Lustschloß um. Schließlich ließ der heutige Eigentümer Cristóbal Seguí Colom das Gebäude restaurieren und machte auf daß aus dem Bauernhof kein Acker des Vergessens werde ein Freilichtmuseum daraus.


Auf diesem bekommen täglich hunderte von Besuchern einen Einblick in die Zeit, in der noch alles, was man zum Leben braucht, per Hand hergestellt wurde: Da wurde Olivenöl gepreßt, Wein gekeltert, Milch gemolken und Käse dick gelegt. Im Haus wurde gewebt, geklöppelt und genäht. Und da probieren heute wie damals über studieren geht, stapelt sich im Innenhof fässerweise der hier hergestellte Wein. Durstige Gerätebesichtiger dürfen sich zwischendurch ein Gläschen abschöpfen und sich davon überzeugen, daß natürlich einfach besser schmeackt. Wer Hunger hat, ißt dazu leckere bunyoles , Ölgebäck, das ebenfalls seit langem auf Sa Granja von Hand hergestellt wird. Neben Handwerkstuben und Herrschaftssalons gibt es auf Sa Granja auch eine Spielzeugausstellung, eine Parfümdestille, eine Schmuckwerkstatt und ein Gefängnis samt Folterkammer zu besichtigen. Mittwochs und freitags von 15.30 bis 17.00 Uhr erwacht die Vergangenheit wieder zum Leben: Handwerker in traditionellen Trachten verrichten mit den alten Werkzeugen vorsintflutliche Arbeit, Volkstanzgruppen führen auf dem Platz vor dem Herrenhaus ihr Spektakel auf; und des öfteren ist auch eine Pferdedressur zu bestaunen. Zu solchen Stunden lebt auf Sa Granja die Vergangenheit wieder auf. Alles ist wieder so wie damals alles, mit einer Ausnahme: der Folterkeller bleibt außer Betrieb.