Hoch über der wilden Steilküste, an einer von Steineichen gesäumten Straße, klammert sich Banyalbufar an den Berg.

Der beschauliche Ort zwischen Port del Canonge und Racó de S'Algar ist maurischer Herkunft. Der heutige Ortsname entstand vermutlich aus dem arabischen buniola albahar , was so viel heißt wie "kleiner Weingarten". Und der 700-Seelen-Ort trägt diesen Namen nicht zu Unrecht: Einst wurden in den umliegenden drei Tälern Malvasier-Reben angebaut. Der aus ihnen gewonnene Weißwein war beliebt an den Höfen der Könige von Aragón und wurde bis zum Ende des 19. Jhs. in den meisten Kirchen Mallorcas als Meßwein benutzt. Dann befiel die Reblaus die ausgedehnten Anbaugebiete und die Anwohner bestellten fortan ihre bancales mit Zitrusfrüchten und Gemüse.


Städtebummlern bietet das verschlafene Banyalbufar bietet genug Material für einen gemütlichen Nachmittag. Gegenüber der kleinen Kirche liegt der alte Gutshof Sa Baronia mit einem schönen Innenhof und einem charmanten Ziehbrunnen. Die Cafeteria Bellavista macht ihrem Namen alle Ehre: Auf ihrer großen Sommerterrasse genießen Besucher nicht nur das gute Eis sondern auch den einmaligen Blick über die Küste. Der Ort besitzt eine kleine Strandbucht unterhalb der Steilküste, die nur über steile Treppen erreichbar ist. Etwas außerhalb des Dorfes schwebt der Piratenturm Torre de Ses Animes auf einem Felssporn über dem Meer. Wer von der Turmplattform über die Steilküste blicken will, muß sich durch eine enge Öffnung zwängen. Einen Katzensprung davon entfernt liegen das idyllische Dorf Estellences (über einen Küstenwanderweg erreichbar) und der imposante Aussichtspunkt Mirador de Ricardo Roca auf einem Wehrturm 400 Meter über dem Meer. Weiter im Landesinneren erhebt sich das herrschaftliche Landgut Sa Granja .