Spektakulär ist der Ukleisee mit seinen 0,32 Quadratkilometern nicht gerade. Höchstens eine Stunde dauert der drei Kilometer lange Spaziergang um das Gewässer nördlich von Eutin.

Der See strahlt eine seltsam romantische Atmosphäre aus. "Von Hügeln dicht umschlossen / Geheimnisvoll, verhüllt in Waldnacht dämmert der Uglei-See / Ein dunkles Auge, das zur Sonne / Nur um die Stunde des Mittags aufblickt", dichtete der Lübecker Lyriker Emanuel Geibel. Der dunkle Zauber geht von den Buchenwäldern aus, die den See rings umschließen und an vielen Stellen bis ans Ufer reichen. So verwundert es nicht, dass sich um das 17 Meter tiefe Gewässer zahlreiche Legenden ranken.

Die bekannteste Geschichte berichtet über seine Entstehung. Wo sich heute der See befindet, soll einst inmitten eines Tales eine Kapelle gestanden haben. Dort traf ein Ritter auf ein schönes Bauernmädchen. Er entbrannte in heftigster Begierde und versprach ihr, sie zu heiraten. Er hielt jedoch sein Wort nicht, sondern verlobte sich mit einer reichen Gräfin, und das Bauernmädchen starb vor Gram. Während der Trauung des Ritters und der Gräfin in der Kapelle brach ein Unwetter los, und die Kapelle ging mitsamt dem Ritter und der Hochzeitsgesellschaft in den Regenfluten unter. Die Kapelle liegt nun am Grunde des Ukleisees. Es heißt, dass man an stillen Abenden die Glocke der Kapelle schlagen hört.