In Schleswig, wo einst die Wikinger lebten, steht Schloss Gottorf, eine Hochburg des Barock.

Ihre Blütezeit begann mit der Einsetzung von Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf anno 1544 und endete 1713, als dänische Soldaten das Schloss besetzten. Bis dahin war die Residenz der Gottorfer Herzöge ein bedeutendes höfisches Zentrum. Gemälde, Bildteppiche, Skulpturen und Möbel zeugen noch heute von der Pracht vergangener Tage. Dieser Epoche des 17. Jahrhunderts verdankt Schleswig außerdem seine zwei "Wunderwerke", klassische Beispiele des für die Barockzeit typischen Strebens nach Naturerkenntnis: den Barockgarten sowie den Schleswiger Globus. Die prächtige Grünanlage, mit deren Errichtung 1637 begonnen wurde, war damals der erste Garten im italienischen Stil nördlich der Alpen. Einmalig ist auch der von Adam Olearius konstruierte begehbare Erd- und Sternenglobus - er stieß im 17. Jahrhundert europaweit auf Begeisterung. Inmitten des Gartens lud er zur Entdeckungsfahrt durch die Sternenwelt. (mbe)