Historie: Stillgelegte Öfen am Drewitzer See erinnern an die Zeit der Teergewinnung

Im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide gab es früher viele Glashütten und Teeröfen. Ortsnamen wie Wooster Teerofen und Glashütte erinnern noch heute daran. Die Teerschwelerei war hier angesiedelt, weil der Rohstoff Kienholz, besonders harzreiches Holz der Kiefern, in großen Mengen zur Verfügung stand. Die alten Teeröfen standen meist einzeln. Als die Teerschwelerei gewerbsmäßig betrieben wurde, unterhielten mehrere Teerschweler Batterien von Teeröfen, damit die Produktion kontinuierlich verlief. Ein Ofen wurde geleert, ein anderer brannte, und einer kühlte aus. Das Auskühlen dauerte zwei bis drei Wochen und war abhängig von der Größe.

Obwohl Öfen zur Teergewinnung schon bei den Römern bekannt waren, lag die Blütezeit der Teerschwelerei in Europa im ausgehenden 17. Jahrhundert und dauerte etwa bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Aus jener Zeit stammen auch Teeröfen bei Nossentiner Hütte und am Ostufer des Drewitzer Sees. Anfang des 20. Jahrhunderts gab man nach und nach alle Teeröfen auf, weil die Qualität der industriell gewonnenen Teere besser war. Der Holzteer wurde durch Steinkohleteer ersetzt, später durch Mineralschmierstoffe. Zudem wurde im Schiffsbau Holz durch Eisen ersetzt. Noch heute kann man die Fundamente der Teerschwelereien im Wald finden. Insgesamt sind etwa 30 ehemalige Standorte im Naturpark bekannt. In Sparow hat der Förderverein De Sparower Theerschwälers einen Teerofen nach alten Bauanleitungen wieder errichtet, um das alte Handwerk Besuchern nahezubringen.

www.teerofen-sparow.com

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